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39 1. Ortsnamen auf -roda, -rode, -ried oder -rieth sind typisch für Dörfer und Städte, die im Mittelalter durch Rodung oder Trockenlegung entstanden sind. Gibt es in der Nähe deines Wohnortes solche Orte? Informiere dich über ihre Entstehung. 2. Beschreibe die Rechte der Einwohner von Gelnhausen (Q2). Beachte, wem diese Rechte vor allem nutzten. 3. Markt und Handel spielten bei der Gründung einer Stadt eine besonders wichtige Rolle. Zeige dies am Beispiel der Gründung Gelnhausens (Q2 und M2). 4. Zeige auf, wie die Landwirtschaft die natürliche Landschaft verändert (M1 und Q1). 5. Belege, wie und warum die Landwirtschaft heute die Landschaften noch viel stärker verändert als im Mittelalter. serlicher Großmut dieses Recht zugestanden: Alle Kaufl eute von Gelnhausen sollen in kaiserlichen Orten keinen Zoll zahlen. Zu Erben ihrer Häuser und Besitzungen sollen sie ihre Söhne, Töchter, Ehefrauen und nächsten Erben machen, wenn sie in Gelnhausen nach demselben Recht leben wie ihre Eltern. Wenn jemand, durch Not gezwungen, seine Häuser und Grundstücke verkaufen will, soll er sie nur jemandem übertragen, der Einwohner ist und somit dieselben Rechte hat. Kein Vogt soll dort irgendwelche Gerichtsrechte haben, sondern nur der Kaiser und sein Verwalter sollen die Herrschaft des Ortes wahrnehmen. Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Bd. 10/3, hg. von Heinrich Appelt, Hannover 1985, Nr. 571 (übersetzt von A. Bühler) Q2 Der Kaiser gründet eine Stadt In einer Urkunde von 1170 bestätigt Kaiser Friedrich I., dass er Gelnhausen gegründet und die Bewohner mit besonderen Rechten ausgestattet hat: Es sei allen Getreuen des Reiches bekannt, den zukünftigen wie den gegenwärtigen: Wir haben bei der Burg Gelnhausen einen neuen Ort gegründet und allen, die dort wohnen, aus kai5 10 15 M2 Pfalz und Stadt Gelnhausen Gelnhausen im späten Mittelalter (Modellzeichnung). In der Zeit Kaiser Friedrichs I. entstand der älteste Teil der Stadt, von der Marienkirche bis zum Fluss. Auf der anderen Uferseite lag die Kaiserpfalz. Am Marktplatz (Untermarkt) war der Sitz des kaiserlichen Vertreters in der Stadt („Romanisches Haus“). Die innere Mauer wurde um 1240 gebaut. Hier stehen die Häuser dicht gedrängt, die Straßen und Hausgrundstücke waren planmäßig angelegt. Durch die erweiterte Mauer im 14. Jahrhundert war die Stadtfl äche so groß geworden, dass sie nur locker bebaut wurde; zwischen den Häusern blieb viel Platz für Gärten und Wiesen. Durch Gelnhausen führten zwei wichtige Handelswege: die Straße von Frankfurt nach Leipzig und die Kinzig, auf der von der Mündung bis hierher Lastkähne fahren konnten. Q1 Menschen gestalten die Landschaft Gemälde aus einem fürstlichen Gebetbuch, um 1500. Die Gebetbücher der Adligen enthielten Monatsbilder mit den typischen Tätigkeiten der Jahreszeit, hier das Monatsbild für März. Handelsstraße Frankfurt Leipzig Obermarkt innere Mauer (ca. 1240) Marienkirche Romanisches Haus Untermarkt Pfalz Kinzig Lesetipp: Dietlof Reiche: Der Bleisiegelfälscher, Weinheim 2001 (Klassiker, der den Aufstand der Loden weber am spannenden Beispiel des Meisters Kratzer und seines Sohnes darstellt.) N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e l s | |
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