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113 M3 Filmplakat „Operation Walküre. Das Stauffenberg Attentat“ 1. Beschreibt, wie das Plakat M3 aufgebaut ist. 2. Erklärt die Wirkung des Plakates und sucht mögliche Gründe, warum es so gestaltet wurde. 3. Stimmt ihr Philipp Gassert in seiner Filmkritik zu (M1)? Begründet eure Entscheidung. Berücksichtigt dabei auch die Kennzeichen des historischen Spielfi lms (Verfassertext). 4. Schaut euch die dargestellte Filmszene an und analysiert insbesondere die Kameraführung und den Einsatz der Musik (M2). 5. Informiere dich, wie die Umsturzpläne tatsächlich entstanden sind. Überlege dir Gründe, weshalb der Regisseur in dieser Szene von der historischen Wahrheit bewusst abweicht (M2). 6. Historische Spielfi lme informieren nur zum Teil über eine historische Zeit, viel mehr über die Zeit, in der sie gemacht werden. Zeige am Beispiel von „Operation Walküre“, was der Film über unsere Zeit aussagt. Internettipp: www.schulkino.at/schulkino content/3329/OperationWalk %C3%BCre_Schulheft.pdf (Weiterführende Informationen und Materialien über den Film von „Stiftung Lesen“) M1 Naives Geschichtsbild? Der Historiker Philipp Gassert schreibt am 20. Januar 2009 in „SPIEGEL ONLINE“: Operation Walküre versagt aus historischer Sicht auf ganzer Linie. Regisseur Bryan Singer […] bringt uns in der Lichtgestalt Stauffenberg einen Ritter ohne Fehl und Tadel, unerreichbar und jenseits des Lebens. Aufgerüttelt hätten Singer und Cruise, der den Film mitproduzierte, wenn sie den Rassismus, den Militarismus, den rabiaten Antibolschewismus und die anfängliche Begeisterung Stauffenbergs für das „Dritte Reich“ gezeigt hätten. Wäre es nicht interessant gewesen zu erklären, wie und warum, auf welchen verschlungenen Pfaden, aus begeisterten Anhängern und Mittätern der Nazis am Ende Gegner Hitlers und des Nationalsozialismus wurden? www.spiegel.de/kultur/kino/thriller-operation-walkuere geschichte-fuer-anfaenger-a-602006.html (Zugriff: 20. Dezember 2013) M2 Entschluss zur „Walküre“ Der Filmwissenschaftler Drehli Robnik schildert eine Schlüsselszene des Films: Stauffenberg kommt nach seinem Lazarettaufenthalt erstmals nach Hause in die Bamberger Villa. Die vier Kinder begrüßen „Papi“ überschwänglich, dann umarmen er und Nina einander und deuten zur Musik aus dem Grammophon einen Tanz an. Die drei Söhne legen eine andere Schallplatte auf: Nun erklingt Wagners „Walkürenritt“; die Buben verwenden ihn als Hintergrundmusik zum Ritterspielen. Die Eltern schauen ihnen zu; Stauffenberg lächelt. Sein Blick wird ernst, als er auf seine Tochter fällt, die seine Offiziersmütze aufgesetzt hat und spielerisch vor ihm salutiert. Ein Luftangriff unterbricht die Szene: Bombendonner, Erschütterungen, die Grammophonnadel rutscht über die Platte, die Familie eilt in den Luftschutzraum […]. „Walküre“ als Soundtrack eines Spiels in Kostümen, die Verwendung der Mütze als eine, die sich damit Autorität anmaßt: Diese Elemente bringen Stauffenberg auf die Idee, den Umsturz als Akt der Aneignung, Kostümierung und Verdrehung zu gestalten. Die Walküre-Pläne, eigentlich zum Schutz der NS-Regierung im „Krisenfall“ gedacht, sollen dem Er5 10 15 5 10 15 20 25 satzheer so viel Macht zusprechen, dass bei geschickter Inszenierung ein Umsturz eine realistische Chance besitzt. Text leicht abgeändert nach: Drehli Robnik: Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008, Wien 2009, S. 191 f. 30003_1_1_2015_060_123_kap02.indd 113 05.02.15 07:54 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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