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131 1. Versuche, dich in eine Person auf den Fotos Q1 und Q3 hineinzuversetzen. Notiere in Stichworten Gedanken zur Vergangenheit und zur Zukunft dieser Situation. 2. Verfasse einen kurzen Bericht über Not und Elend der deutschen Bevölkerung in der ersten Nachkriegszeit. 3. Ermittle Ursachen für die schlechte Versorgungslage und erörtere Möglichkeiten, wie die Menschen ihre Notlage verbessern konnten. 4. Fasse Ursachen und Folgen von Vertreibung und Flucht vieler Deutscher zusammen. 5. In Berlin gibt es Mahnmale für die während des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Juden sowie Sinti und Roma. Seit Jahren wird über die Errichtung eines „Denkmals für die Vertreibung“ deutscher Opfer gestritten. Erörtert in einer Diskussion Pro und Kontra eines solchen Mahnmals. Q2 Keine Schuhe, keine Kohle Bericht des Bürgermeisters von Groß-Bieberau (Odenwald) vom 25. Oktober 1946: Die allgemeine Lage ist unverändert nach wie vor sehr trostlos, ja man kann sogar behaupten, dass sich die Lage sehr verschlimmert hat, durch die Bekanntmachung der Presse, betreffs Geld entwertung. Die Stimmung, die ohne hin schon sehr bedenklich ist, verschlechtert sich dadurch sehr. […] Zu alldem kommt noch die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die unzureichende Versorgung in jeglicher Hinsicht, sei es nun mit Lebensmitteln, Brennmaterial, Kleidung oder Schuhwaren, überall das gleiche Bild, die große Not in allen Bevölkerungsschichten. Es ist mir nicht mehr möglich, die Bevölkerung durch aufklärende Bürgerversammlungen und Vertröstungen auf spätere Zeit in Schach zu halten. […] In dieser Woche wurden uns schon ca. 50 Flüchtlinge zugeteilt, ein weiterer Transport ist angesagt. Die Unterbringung bereitet uns größte Schwierigkeiten, da die Transporte auch zu rasch aufeinander folgen. […] Es ist mir in keinem Falle mehr möglich, die Lage zu meistern und die Schwierigkeiten zu lösen. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung ist sehr, sehr bedenklich. Die ungenügende Versorgung mit Lebensmitteln wirkt sich nun bitter aus in allen Bevölkerungsschichten und gibt Anlass zu ernstesten Befürchtungen, zumal die kalte Jahreszeit nun beginnt. Die Angst vor der Zukunft, die noch nie so schwer vor uns lag wie im Augenblick, ist daher durchaus zu verstehen. Alle Bemühungen, auch nur einen Lichtblick hierin zu schaffen, sind unmöglich, im Gegenteil, es wird immer trostloser. www.digada.de/nachkriegszeit/Kap3/01_bericht.htm (Zugriff: 15. Oktober 2013) 5 10 15 20 25 30 35 Internettipp: Informationen zur Vertreibung fi ndest du auf www.z-g-v.de M1 Deutsche Flüchtlinge und Vertriebene nach 1945 Q3 Auf der Jagd nach ein paar Brocken Kohle Foto 1946/47. Der Kölner Erzbischof Frings sagte in einer Predigt, die Kohlendiebstähle seien kein Unrecht. Sie s eien aus Not begangen. Seitdem wurde „Klauen“ oft als „Fringsen“ bezeichnet. N I E D E R S A C H S E N N O R D R H E I N W E S T F A L E N H E S S E N R H E I N L A N D P F A L Z WÜRTTEMBERGHOHENZOLLERN BADEN WÜRTTEMBERGBADEN SAARL. Bremen Hamburg SCHLESWIGHOLSTEIN M E C K L E N B U R G P O M M E R N B R A N D E N B U R G S A C H S E N A N H A L T T H Ü R I N G E N S A C H S E N S C H L E S I E N SUDETENLAND O S T P R E U S S E N B A Y E R N P O L E N U N G A R N Ö S T E R R E I C H T S C H E C H O S L O W A K E I SOWJET UNION RUMÄNIEN S C H W E I Z D Ä N E M A R K NIEDERLANDE FRANKREICH 856 130 33,0 5,2 4 ,27,1 115 60047 960 3,88,6 27,2 5,41 847 700 871 000 41,7 3,7 Berlin (Ost-) (West-) 6,9 148 000 20,8 530 000 21,3 880 000 12,2 670 000552 000 19,0 1 322 920 10,0 2,9 16,5 3,8 136 500 4 ,5 1,5 714 810 16,6 2,4 649 640 21,0 2,5 1 932 320 9,6 1,8 113 5507,3 2,1 98 380 649 600 Maßstab 1: 7500000 0 50 100 200 300 km Bis 1945 geschlossene deutsche Siedlungsgebiete (Reichsgebiete in den Grenzen von 1937 östlich von Oder und Neiße sowie Danzig und Sudetengebiete) Deutsche Minderheitsgebiete außerhalb der Reichsgrenzen von 1937 Fluchtund Vertreibungsrichtung (vereinfacht) Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR 1945-1961 Anteil der Vertriebenen an der Bevölkerung in der Bundesrepublik 1950, in der SBZ 1946 Anteil der Flüchtlinge an der Bevölkerung 1950 (%) Zahl der Vertriebenen Nachkriegsgrenze Ostgrenze des Deutschen Reiches vom 31. Dez. 1937 Innerdeutsche Grenze DDR/BRD 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 131 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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