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141 Q4 Eintritt in die KPD Der jüdische Wissenschaftler Victor Klemperer schreibt in seinen Tagebuchaufzeichnungen vom November 1945, warum er sich der KPD anschließt: Sie allein drängt wirklich auf radikale Ausschaltung der Nazis. […] Und ich glaube auch, dass wir nur durch allerentschiedenste Linksrichtung aus dem gegenwärtigen Elend hinausgelangen und vor seiner Wiederkehr bewahrt werden können. Victor Klemperer: Und so ist alles schwankend. Tagebücher Juni bis Dezember 1945, Berlin 1996, S. 186 f. Q5 Postenbesetzung in der SBZ Im Mai 1945 werden deutsche Exilkommunisten unter der Führung von Walter Ulbricht aus der Sowjetunion nach Berlin geschickt, um dort beim Aufbau der Verwaltung zu helfen. Wolfgang Leonhard ist einer von ihnen und erinnert sich später: Ulbricht erklärte uns: „Die Bürgermeister sollen in den Arbeiterbezirken in der Regel Sozialdemokraten sein. In den bürgerlichen Vierteln […] müssen wir an die Spitze einen bürgerlichen Mann stellen. […] [Er] muss aber gleichzeitig auch ein Antifaschist sein und ein Mann, mit dem wir gut zusammenarbeiten können. […] Und nun zu unseren Genossen. Der erste stellvertretende Bürgermeister, der Dezernent für Personalfragen und der Dezernent für Volksbildung – das müssen unsere Leute sein. Dann müsst ihr noch einen ganz zuverlässigen Genossen in jedem Bezirk ausfi ndig machen, den wir für den Aufbau der Polizei brauchen. […] In klassischem Sächsisch gab er uns die letzte abschließende Direktive: „Es ist doch ganz klar: Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Wolfgang Leonhard: Die Revolution entläßt ihre Kinder, Frankfurt a. M. o. J., S. 356-358 5 5 10 15 Q2 Verteilung von CARE-Paketen Foto, um 1946/47. 1946 wurde in den USA eine Vereinigung zur Organisation von Hilfssendungen (engl. Cooperative for American Remittance to Europe; abgekürzt CARE) gegründet. Sie wollte die Nachkriegsnot in den europäischen Ländern lindern. Bis 1963 wurden fast zehn Millionen Pakete in die Bundesrepublik geschickt. Sie enthielten anfangs nur Lebensmittel, später auch Kleidung, Medikamente und Handwerkszeug. Q3 CDU-Wahlplakat von 1946 1. Beschreibe das unterschiedliche Vorgehen der USA und der UdSSR in ihren Zonen. 2. Nenne und beurteile die Argumente von Klemperer für seinen Eintritt in die KPD (Q4, Verfassertext von S. 134). 3. Erkläre, wie das Plakat die Grundsätze der CDU beschreibt (Q3). 4. Entwerft selbst Plakate für die SPD, KPD und FDP. 5. Erkläre den letzten Satz von Walter Ulbricht in dem Bericht von Wolfgang Leonhard (Q5). Internettipp: Zur Entstehung beider deutscher Staaten siehe www.hdg.de/lemo/kapitel/ nachkriegsjahre/doppeltestaatsgruendung.html Lesetipp: Klaus Kordon: Frank oder wie man Freunde fi ndet, Weinheim und Basel 2005 (Autobiografi sche Trilogie. Frank wächst in einer Berliner Eckkneipe auf und erkundet bei seinen Streifzügen durch die geteilte Stadt das Leben unter den verschiedenen Besatzungsmächten in den Jahren 1950, 1952 und 1956.) u Geschichte In Clips: Zur Gründung von SED und DDR siehe Clip-Code 30003-07 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 141 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn r V er la gs | |
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