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151 1. Erkläre, inwiefern ein Zelturlaub in Oberitalien für junge Menschen in den 1950er-Jahren etwas ganz Besonderes war (Q4). 2. Arbeite heraus, warum die Jeanshose eine so große Bedeutung hatte (Q3). 3. Stellt zusammen, welche Dinge für heutige Jugendliche eine große Bedeutung haben und warum. 4. Erläutere, in welchen Bereichen sich das Leben Jugendlicher in Ost und West unterschied (Q2, Verfassertext). 5. Erörtere, wie sich der Alltag Jugendlicher heute von dem Leben junger Menschen in den 1950er-Jahren unterscheidet. Q2 Unterschiede zwischen Ost und West? Ein Schüler aus dem Westen erzählt 1982 nach einem Besuch in der DDR von folgenden Beobachtungen: In diesen Unterhaltungen zeigte sich bald, dass die Jugendlichen dort genauso sind wie wir, dass sie nur murrend ihre „freiwilligen“ Einsätze ableisten und sich gern davor drücken; dass sie in Gegenwart des FDJ-Leiters die richtigen Sätze abspulen und zu Hause oder unter Freunden über ganz anderes reden, die Politik weglassen oder auch mal abweichende Meinungen haben. Zitiert nach: Wochenschau Nr. 3/1982, S. 90 5 Q4 Zelten am Gardasee (Oberitalien) Foto von 1955. Q5 „Stalin. Das ist der Frieden“ Plakat aus dem Jahr 1952. Junge Pioniere vor einem Stalin-Gemälde. 1 Erläutere, was das Gemälde über das Thema „Jugend in der DDR“ aussagt. Internettipps: www.zeit.de/2007/01/ Kurze_ Geschichte_des_ Fernsehens Deutsche Erfi ndungen: www.spiegel.de/einestages/ exportweltmeister-fuerideen-a-947875.html Q3 Erfüllte Träume Horst Hertel (geb. 1936) aus der damaligen DDR berichtet von seiner ersten Jeans: Eine Jeans war für mich zunächst einmal ein unerfüllter Traum. [...] Anfang der 50er-Jahre, als ich 16 war, bin ich mit meinen Freunden immer nach West-Berlin gefahren. In der Woche vier-, fünfmal, wenn nicht jeden Tag. [...] Da sind wir ins Kino gegangen, für 25 Pfennig1 West. Sie zeigten Filme von John Wayne und Gary Cooper, das war was für uns. [...] Jeans waren ja eine richtige Welle. Die kamen aus Amerika, dort waren Cowboys, und die hatten ja auch alle Levi’soder Lee-Jeans an. Und die Cowboys hatten wir im Film gesehen. Das mussten wir einfach haben. [...] Irgendwann hatte ich mir die Jeans zusammengespart, jedenfalls hatte ich sie als Erster. Für mich durfte das nicht irgendeine sein, sondern sie musste schwarz und mit Kupfernieten beschlagen sein. Das war der Knüller überhaupt, und als ich sie endlich hatte, bin ich aus der Hose nicht mehr ausgestiegen, weder am Tage noch nachts. [...] Ich wollte mit den Hosen etwas darstellen. Heute trägt die ja jeder, aber damals war das eindeutig westlich. Je mehr ich bestaunt wurde, desto mehr bin ich innerlich gewachsen, und alle waren neidisch in der Clique. Rebecca Menzel: Jeans in der DDR. Vom tieferen Sinn einer Freizeithose, Belin 2004, S. 12 f. 1 D-Mark und Pfennig waren bis 2002 die Währung in der Bundesrepublik. 5 10 15 20 25 Lesetipps: Kirsten Boie: Monis Jahr, München 2009 (Monis Jahr ist das Jahr 1955. Der Roman erzählt, welche aufregenden Veränderungen dieses Jahr für Moni und ihre Familie brachte.) Sebastian Dehnhardt: Das Wunder von Bern. Die wahre Geschichte, München 2004 (Dokumentation über die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Sie verdeutlicht die Bedeutung des Weltmeistertitels für die deutsche Gesellschaft in dieser Zeit mithilfe von Interviews und zeitgeschichtlichen Hintergrundinformationen.) 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 151 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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