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165 5 10 15 20 25 Q1 „Warum sind wir in Südvietnam?“ Der amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson sagt am 7. April 1965 zum Einsatz in Vietnam: Seit 1954 hat jeder amerikanische Präsident dem Volk von Südvietnam Hilfe angeboten. Wir haben geholfen aufzubauen, wir haben geholfen zu verteidigen. Durch viele Jahre hindurch haben wir versprochen, Südvietnams Unabhängigkeit verteidigen zu helfen. Und ich beabsichtige, dieses nationale Versprechen zu halten. […] Wir sind auch dort, um die Weltordnung zu stärken. Rund um die Erde, von Berlin bis Thailand, leben Völker, deren Wohlergehen zum Teil auf dem Glauben beruht, dass sie auf uns zählen können, wenn sie auch angegriffen würden. Vietnam seinem Schicksal zu überlassen, würde das Vertrauen aller dieser Völker in den Wert einer amerikanischen Verpfl ichtung erschüttern. […] Die wichtigste Lehre unserer Zeit ist, dass der Appetit der Aggression niemals befriedigt ist. Rückzug von einem Schlachtfeld bedeutet nur Vorbereitung des nächsten. […] Es gibt Leute, die sich fragen, warum wir dort Verantwortung tragen. Nun, wir haben dort aus demselben Grund Verantwortung wie in Europa. Im Zweiten Weltkrieg kämpften wir sowohl in Europa als auch in Asien, und als er endete, fanden wir uns in fortdauernder Verantwortung für die Verteidigung der Freiheit. Helmut Krause/Karlheinz Reif (Bearb.): Die Welt seit 1945. Geschichte in Quellen, München 1980, S. 601 f. 1. Stellt in Gruppenarbeit die gegensätzlichen Ziele Kennedys und Chruschtschows vor der Lösung der Kuba-Krise zusammen. 2. Diskutiert, ob die Lösung der Kuba-Krise für die USA oder für die UdSSR günstiger war. 3. Fasse anhand der sechs Bilder der Karikatur Q3 die Geschichte Vietnams zusammen. 4. Stellt anhand der Rede von Johnson (Q1) zusammen, welche außenpolitischen Grundsätze seine Regierung hat. 5. Bildet einen Beraterstab des amerikanischen Präsidenten. Darin sammelt ihr die Folgen, Probleme und Gefahren, die sich aus dieser Politik des Präsidenten ergeben. Tragt dann in einem Rollenspiel dem Präsidenten eure Überlegungen vor. 6. Arbeitet heraus, wofür sich Johnson und Ho Chi Minh einsetzen (Q1 und Q2). Welche Ziele stimmen überein? 7. Nennt Gründe, warum die USA in Vietnam, aber nicht in Berlin 1961 (siehe S. 160) militärisch eingegriffen haben. Q3 „Es gibt kein Happy-End“ Karikatur des dänischen Zeichners Mogens Juhl aus dem Jahr 1965. Vietnam stand lange unter französischem Einfl uss; im 2. Weltkrieg wurde es von Japan besetzt. rung und allen anderen Kriegshandlungen gegen die Demokratische Republik von Vietnam [Nordvietnam] ein Ende setzen, […] und das vietnamesische Volk seine Angelegenheiten selbst bestimmen lassen. Nur unter solchen Bedingungen kann der Friede in Vietnam wiederhergestellt werden. Nach: Helmut Krause/Karlheinz Reif (Bearb.): Die Welt seit 1945, a.a.O., S. 602 Q2 Ho Chi Minh fordert Selbstbestimmung Ho Chi Minh, der Präsident des kommunistischen Nordvietnam (Demokratische Republik Vietnam), antwortet am 13. Februar 1967 auf einen Friedensappell des Papstes: Sie [die Amerikaner] haben die furchtbarsten Waffen wie Napalm, chemische Produkte und giftige Gase benutzt, um unsere Landsleute zu töten und unsere Dörfer, Pagoden, Kirchen, Krankenhäuser und Schulen niederzubrennen. […] Um seine Unabhängigkeit und seinen Frieden zu verteidigen, kämpft das vietnamesische Volk entschlossen gegen die Aggressoren. Es vertraut darauf, dass die Gerechtigkeit triumphieren wird. Die US-Imperialisten müssen ihre Aggression gegen Vietnam beenden, bedingungslos und endgültig der Bombardie5 10 15 20 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 165 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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