Volltext anzeigen | |
167 5 10 5 10 15 Q3 Erfolg für die sozialistische Gemeinschaft? Das DDR-Außenministerium bewertet am 28. Juli 1975 die KSZE-Schlussakte: Der große Erfolg für die Staaten der sozialistischen Gemeinschaft ist die Ausarbeitung und Aufnahme des Prinzips der Unverletzlichkeit der Grenzen als selbstständiges Prinzip. […] Von weitreichender Bedeutung ist die klare Ausgestaltung des Prinzips der Nichteinmischung in die inneren und äußeren Angelegenheiten. […] Im Bereich der Kontakte, insbesondere bei familiären Begegnungen, Familienzusammenführungen, Eheschließungen und Reisen aus persönlichen und berufl ichen Gründen wurde die Verpfl ichtung übernommen, jeweilige Anträge „wohlwollend“ zu behandeln. Das innerstaatliche Genehmigungsverfahren bleibt unberührt. Matthias Judt (Hrsg.): DDR-Geschichte in Dokumenten. Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse, Berlin 1998, S. 518 f. Q4 Versprechen einlösen Auszug aus einem offenen Brief kirchlich engagierter DDR-Bürger an die Teilnehmer der kommunistischen Weltjugendspiele im Juli 1985: Für uns in der DDR ist die Durchsetzung folgender Rechte eine wichtige Aufgabe: – Recht auf freie Meinungsäußerung – Recht auf freie Information – Recht auf Freizügigkeit – Recht auf uneingeschränkte Reisefreiheit – Recht auf Versammlungsund Vereinigungs freiheit – Chancengleichheit in der Bildung, unabhängig von Religion und Weltanschauung. […] Wir möchten mit diesem Brief nicht eine gegen die DDR gerichtete Propaganda unterstützen, sondern möchten konstruktiv1 an der Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse in unserem Lande mitarbeiten. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Juli 1985 1 konstruktiv: aufbauend Q2 Die zehn KSZE-Prinzipien Alle zehn Prinzipien sind von grundlegender Bedeutung, keines darf ohne die anderen ausgelegt werden: I. Souveräne Gleichheit […]. II. Enthaltung von der Androhung oder Anwendung von Gewalt […]. III. Unverletzlichkeit der Grenzen […]. IV. Territoriale Integrität der Staaten […]. V. Friedliche Regelung von Streitfällen […]. VI. Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten […]. VII. Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religionsoder Überzeugungsfreiheit […]. VIII. Gleichberechtigung und Selbstbestimmungsrecht der Völker […]. IX. Zusammenarbeit zwischen den Staaten […]. X. Erfüllung völkerrechtlicher Verpfl ichtungen nach Treu und Glauben […]. Europa-Archiv, 30. Jg. (1975), S. D 438 ff. 1. Erstelle ein Ranking der KSZE-Prinzipien (Q2). Welche drei Punkte hältst du für die wichtigsten? 2. Diskutiert eure Rankings in Vierergruppen. Einigt euch auf drei zentrale Prinzipien und erläutert der Klasse eure Entscheidung. 3. Erläutere, welche Vertragspunkte den westlichen Staaten und den sozialistischen Staaten besonders wichtig waren. Begründe, warum. 4. Begründe, inwiefern die KSZE-Schlussakte die Oppositionellen in der DDR unterstützte (Q2, Q4, Verfassertext). 5. Beurteile die Erfolge der Entspannungspolitik. Berücksichtige dabei auch die Karikatur von 1983 (Q1). Q5 KSZE-Schlusskonferenz Foto vom 1. August 1975. Bundeskanzler Helmut Schmidt (vorne rechts) spricht mit dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker. 15 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 167 05.02.15 08:33 Nu r z u Pr üf zw e ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er l gs | |
« | » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |