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195 5 10 15 5 10 15 Q2 Osama Bin Laden erklärt den USA den Krieg Am 23. August 1996 erläutert Osama Bin Laden seine Motive in einer „Kriegserklärung“ an die USA: Jeder von Euch weiß, welche Ungerechtigkeiten, welche Unterdrückung, welche Aggression die Muslime vonseiten des Bündnisses der Juden und Kreuzfahrer […] erleben. Das geht so weit, dass das Blut der Muslime nichts mehr wert ist, dass ihr Besitz und ihr Geld ihren Feinden zur Plünderung überlassen werden. Ihr Blut fl ießt in Palästina, im Irak1 und im Libanon2, ganz zu schweigen von den Massakern in […] Tschetschenien3 und Bosnien-Herzegowina4, wo Muslime Opfer der schlimmsten Schlächtereien wurden. Und das unter den Augen und mit Wissen der ganzen Welt, um nicht zu sagen wegen des Komplotts der Amerikaner und ihrer Alliierten, hinter der Nebelwand der Vereinigten Ungerechten Nationen. Aber den Muslimen ist bewusst geworden, dass sie die Hauptziele der Koalition der Juden und Kreuzfahrer sind. […] Quelle: Gilles Kepel und Jean-Pierre Milelli (Hrsg.): Al-Qaida. Texte des Terrors, München und Zürich 2006, S. 67-69 1 Als der irakische Diktator Saddam Hussein 1990 das Nachbarland Kuwait angegriffen hatte, entsandten die USA Truppen und vertrieben die Iraker zusammen mit arabischen Verbündeten wieder aus Kuwait. In SaudiArabien erhielten die USA die Erlaubnis, dauerhaft Militärstützpunkte einzurichten. 2003 griffen die USA unter dem Vorwand, Saddam Hussein besitze ABC-Waffen, den Irak an und setzten Saddam ab. 2 Im April 1996 starben 100 Zivilisten in Qana im Libanon bei einem Bombardement durch israelische Flugzeuge. Die hatten dort fälschlicherweise Terroristen vermutet. 3 1991 hat sich die ehemalige Sowjetrepublik Tschetschenien von Russland abgespalten. Russische Truppen versuchten, das muslimische Land gewaltsam wieder an Russland zu binden. 4 Als nach 1989 der Staat Jugoslawien zerfi el, versuchten die Serben, möglichst viele Gebiete zu besetzen. Besonders die muslimischen Bosnier erlitten dabei viel Leid. 1. Es wird fälschlicherweise immer wieder behauptet, dass es einen Kampf zwischen den christlich und den muslimisch geprägten Kulturen gibt. Fasst in Partnerarbeit zusammen, was zu dieser Sichtweise beiträgt (Verfassertext, Q2, Q3). 2. Ordnet die gesammelten Punkte danach, wie Christen und Muslime zur Konfrontation beitragen. 3. Trotz großer Bemühungen um gegenseitiges Verständnis ist das Verhältnis zwischen christlich und muslimisch geprägten Ländern noch immer angespannt. Sammelt Punkte, die eurer Meinung nach für Entspannung sorgen könnten. Bei welchen besteht die Chance, dass sie tatsächlich um gesetzt werden können? Q3 Krieg gegen den Terror US-Präsident George W. Bush erklärt am 20. September 2001 vor dem Kongress: Unsere Antwort [auf den Anschlag vom 11. September] umfasst weit mehr als unmittelbare Vergeltung und einzelne militärische Schläge. Die Amerikaner sollten sich nicht auf eine Schlacht, sondern auf einen lang andauernden Feldzug einstellen, wie wir ihn bislang noch nicht erlebt haben. […] Und wir werden Staaten verfolgen, die ihnen [den Terroristen] Hilfe oder Unterschlupf gewähren. Jede Nation in jeder Region muss nun eine Entscheidung treffen. Entweder sind sie auf unserer Seite oder auf der Seite der Terroristen. Von diesem Tage an wird jeder Staat, der weiterhin Terroristen unterstützt oder ihnen Unterschlupf gewährt, von den USA als feindliches Regime betrachtet. […] Blätter für deutsche und internationale Politik, 46. Jg. (2001), H. 11 , S. 1400 Q4 Demonstration auf dem Tahrir-Platz in Kairo Dort versammelten sich ab dem Jahr 2011 immer wieder Tausende von Menschen, um gegen die eigene Regierung zu demonstrieren. Sie forderten mehr Freiheitsrechte, bessere Lebensbedingungen und eine neue Regierung, die sich in erster Linie um die Sorgen des Volkes kümmert. Lesetipp: Susanne Fisher Staples: Die Sterne über Peschawar, München 2006 (Roman über den Krieg in Afghanistan. Nadschmahs Vater und Brüder werden von Taliban entführt, ihre Mutter stirbt bei einem Bombenangriff. In einem Flüchtlingslager lernt sie eine junge amerikanische Lehrerin kennen.) 30003_1_1_2015_124_203_kap03.indd 195 05.02.15 08:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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