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43 5 10 15 20 Q3 Arbeit am laufenden Band Ein Arbeiter der Ford-Werke in Köln schildert 1926 die Fließbandarbeit: Für die Arbeiter ist die Hauptsache das Mitkommen. Das Arbeitsstück fließt weiter, schneckengleich langsam zwar – aber es fl ießt! Die Verzögerung des einen bringt den ganzen Betrieb in Unordnung, lenkt sofort die Aufmerksamkeit aller Kollegen und Vorgesetzten auf den „Bummler“. Kommt ein Arbeiter an einer Stelle nicht recht mit, wird er stillschweigend an eine andere versetzt. Versagt er dort auch, fl iegt er ohne jede Förmlichkeit. Das weiß auch jeder und setzt daher den letzten Handschlag daran, dem Tempo des nach der gegipfelten1 Einzelleistung laufenden Bandes zu folgen. […] Anfänger erhalten ohne Rücksicht darauf, ob sie was gelernt haben, pro Tag 13 Mark. […] Der Höchstlohn beträgt 20 Mark pro Tag! Dies ist die Summe, die zahlreiche Akkordarbeiter2 der Berliner Metallindustrie für die ganze Woche erhalten. Zitiert nach: Walter Fähnders/Helga Karrenbrock/Martin Rector: Sammlung proletarisch-revolutionärer Erzählungen, Darmstadt und Neuwied 1977, S. 101 1 Gipfelung: schnellstmögliche Bewältigung eines Arbeitsschrittes. Das wurde durch Zeitmessung ermittelt. 2 Akkordlohn: Bezahlung nach Arbeitsschnelligkeit Q2 Ganzmetall-Eindecker Junkers G 24 der „Luft Hansa“ Foto von 1926. 1. Benenne Bereiche stetiger Beschleunigung in der Wirtschaft, im Alltag und in der Weltwahrnehmung der Menschen. 2. Beschreibe den Einfl uss der technischen und wirtschaftlichen Neuerungen in den USA auf die Wirtschaftsverhältnisse und die Arbeitsbedingungen in Europa (Q1, Q3). 3. Diskutiert über die Folgen von Rationalisierung, Fließbandarbeit und Akkordlohn für die Unternehmen, für die Beschäftigten und für die Käufer. 4. Erörtert die Ursachen und die Auswirkungen der Motorisierung auf Beruf, Alltag und Freizeit (M1). M1 Motorisierung in Deutschland Jahr PKW LKW Motorräder 1922 82 700 26 700 (1921) 1924 132 000 30 000 98 000 (1921) 1932 497 000 150 000 800 000 (1931) M2 Immer schneller über weitere Strecken 1919 In den USA beginnt planmäßiger Passagierfl ugverkehr. 1924 Ein Zeppelin-Luftschiff fährt in drei Tagen von Friedrichshafen am Bodensee über den Nordatlantik nach Lakehurst bei New York. 1926 Die deutsche Luft Hansa nimmt am 1. Mai in Berlin ihren Betrieb auf. 1927 Der Amerikaner Charles Lindbergh fl iegt als Erster in einem einmotorigen Flugzeug in 33 1/2 Stunden nonstop von New York nach Paris. 1928 Zwei Deutschen und einem Iren gelingt der erste Ost-West-Flug über den Atlantik ohne Zwischenlandung. 1929 Der Passagierdampfer „Bremen“ überquert in der Rekordzeit von 4 1/2 Tagen den Nordatlantik. Lesetipp: Nikolaus Piper: Geschichte der Wirtschaft, Weinheim und Basel 2013 (Sachbuch, das die Zusammenhänge der Wirtschaft vom Tauschhandel in der Steinzeit bis zu den Finanzmärkten der globalisierten Welt erklärt) 30003_1_1_2015_008_059_kap01.indd 43 05.02.15 08:22 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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