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55 5 10 15 Q3 Stalin auf dem XVIII. Parteikongress Ölgemälde von Aleksandr Gerasimov, 1939. Unzählige Bilder von Stalin wurden in der Sowjetunion aufgehängt. Die sowjetische Propaganda wollte damit das Image eines allgegenwärtigen, fürsorglichen und geliebten Führers aufbauen. Q1 Stalins Appell an die Sowjetbürger Am 4. Februar 1931 spricht Stalin vor Wirtschaftsfunktionären: In der Vergangenheit hatten wir kein Vaterland und konnten keins haben. Jetzt aber, wo wir den Kapitalismus gestürzt haben und bei uns die Arbeiter an der Macht sind, haben wir ein Vaterland und werden seine Unabhängigkeit verteidigen. Wollt ihr, dass unser sozialistisches Vaterland geschlagen wird und seine Unabhängigkeit verliert? Wenn ihr das nicht wollte, dann müsst ihr in kürzester Frist seine Rückständigkeit beseitigen. […] Wir sind hinter den fortgeschrittenen Ländern um 50 bis 100 Jahre zurückgeblieben. Wir müssen diese Distanz in zehn Jahren durchlaufen. Entweder bringen wir das zustande oder wir werden zermalmt. Günter Schönbrunn (Bearb.): Weltkriege und Revolutionen 1914-1945, Geschichte in Quellen, München 31979, S. 143 5 10 Q2 Freiheit im Sozialismus Die deutsche Marxistin Rosa Luxemburg kommentiert die Politik Lenins. Ihre Gedanken, die sie seit September 1918 niederschreibt, werden erst nach ihrem Tod 1919 veröffentlicht. Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden. […] Sozialistische Demokratie beginnt nicht erst im gelobten Land, wenn der Unterbau der sozialistischen Wirtschaft geschaffen ist, als fertiges Weihnachtsgeschenk für das brave Volk, das inzwischen treu die Handvoll sozialistischer Diktatoren unterstützt hat. Sozialistische Demokratie beginnt zugleich mit M2 Industrieproduktion der führenden Industrienationen 1. Nenne die Staaten, die in den Bürgerkrieg eingriffen, und stelle Vermutungen zu ihren Motiven an (M1). 2. Beschreibe die Politik von Lenin. 3. Erläutere die Kritik von Rosa Luxemburg an Lenin (Q2). 4. Beurteile die Politik von Lenin. 5. Erkläre, warum viele Menschen durch Stalin umkamen. 6. Überprüfe mithilfe von M2, ob Stalins Industrialisierungsprogramm erfolgreich war. 7. Gib wieder, wie Stalin die Industrialisierungspolitik begründete (Q1). 8. Vergleiche die Aussagen Stalins (Q1) mit Marx, der eine Weltrevolution erwartet hatte. Jahr USA Deutschland Großbritannien Sowjetunion 1913 100 100 100 100 1920 122 59 93 13 1925 148 95 86 70 1929 181 117 100 181 1932 94 70 83 326 1935 140 117 108 534 1938 143 149 118 857 Lesetipp: Karla Schneider: Die Geschwister Apraksin: Das Abenteuer einer unfreiwilligen Reise, München 2011 (Der Roman entwickelt ein episches Bild über die Zeit der russischen Revolution und erzählt dabei einfühlsam und spannend die Geschichte von fünf Geschwistern, die sich geschworen haben, auch ohne Eltern zusammenzubleiben.) dem Abbau der Klassengesellschaft und dem Aufbau des Sozialismus. Sie beginnt mit der Machteroberung durch die sozialistische Partei. Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution, in: Politische Schriften III, Frankfurt a. M. 1968, S. 132 15 30003_1_1_2015_008_059_kap01.indd 55 05.02.15 08:22 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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