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89 5 10 5 10 15 Q2 Hitlers Kriegspläne Am 3. Februar 1933, vier Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler, hält Hitler vor den höchsten Vertretern der Reichswehr eine Rede. Generalleutnant Curt Liebmann notiert Hitlers wichtigste Aussagen: Nach außen. Kampf gegen Versailles. Gleichberechtigung in Genf1; aber zwecklos, wenn Volk nicht auf Wehrwillen eingestellt. Sorge für Bundesgenossen. […] Aufbau der Wehrmacht wichtigste Voraussetzung für Erreichung des Ziels: Wiedererringung der pol[itischen] Macht. Allg[emeine] Wehrpfl icht muss wieder kommen. […] Wie soll pol[itische] Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl[ichkeiten], vielleicht – und wohl besser – Eroberung neuen Lebensraums im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung. Zitiert nach: Wolfgang Michalka: Deutsche Geschichte 19331945. Dokumente zur Innenund Außenpolitik, Frankfurt a. M. 21996, S. 17 f. 1 Genf war Sitz des Völkerbundes und Tagungsort der Abrüstungskonferenzen. Q3 Hitler als vermeintlicher Pazifi st In einer Reichstagsrede am 21. Mai 1935 sagt Hitler: Das Blut, das auf dem europäischen Kontinent seit dreihundert Jahren vergossen wurde, steht außer jedem Verhältnis zu dem volklichen Resultat der Ereignisse. Frankreich ist am Ende Frankreich geblieben, Deutschland Deutschland, Polen Polen, Italien Italien usw. […] Hätten diese Staaten nur einen Bruchteil ihrer Opfer für klügere Zwecke eingesetzt, so wäre der Erfolg sicher größer und dauerhafter gewesen. […] Eine gesunde Sozialpolitik kann bei einer Steigerung der Geburtenfreudigkeit einer Nation in wenigen Jahren mehr Kinder des eigenen Volkes schenken, als durch einen Krieg an fremden Menschen erobert und damit unterworfen werden könnten. Nein! Das nationalsozialistische Deutschland will den Frieden aus tiefinnersten weltan1. Suche Gründe, warum in dem Satz auf dem Foto Q1 zweimal das Wort „Kampf“ verwendet wurde. 2. Entscheide, welche von Hitler in Q2 angesprochenen Aspekte eine Revision des Versailler Vertrages darstellten und welcher Gesichtspunkt weit darüber hinausging. 3. Fasse in eigenen Worten die Argumente zusammen, die Hitler angeblich veranlassten, sich für den Frieden einzusetzen (Q3). 4. Beurteile, welcher vorangegangene „Schachzug“ ihn dazu bewogen haben könnte, gerade zu diesem Zeitpunkt eine Friedensrede zu halten (Verfassertext, Q3). 5. Interpretiere die Karikatur Q4. Gehe dabei insbesondere auf die dargestellte Haltung der demokratischen Politiker ein. 6. Überlege, welche internationale Organisation heute einschreiten würde, um einen Kriegstreiber wie Hitler in die Schranken zu weisen. Q4 Kritik der englischen Presse Die Karikatur des Engländers David Low erschien im Juli 1936 in der Londoner Zeitung „Evening Standard“. Auf dem aufgerollten Teppich sind die Begriffe „rearmament“(Aufrüstung) und „Rhineland fortifi cation“ (Rheinland-Befestigung) und am oberen Ende „boss of the universe“ zu lesen. Internettipp: www.bpb.de/izpb/151926/ der-weg-in-den-krieg digitale Fassung der „Informationen zur politischen Bildung“ der Bundeszentrale für politische Bildung schaulichen Überzeugungen. Es will ihn weiter aus der einfachen primitiven Erkenntnis, dass kein Krieg geeignet sein würde, das Wesen unserer allgemeinen europäischen Not zu beheben, wohl aber diese zu vermehren. Zitiert nach: Walther Hofer: Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945, Frankfurt a. M. 502011, S. 178 f. 20 30003_1_1_2015_060_123_kap02.indd 89 05.02.15 07:54 Nu r z u Pr üf zw ec k Ei ge nt um d es C .C . B uc hn r V er la gs | |
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