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2 Giusto Utens (erwähnt 1588 1609): Ansicht der Villa di Poggio a Caiano, 1599 1602 Fresko* (Detail einer Lünette*), Museo Storico di Topografi co Firenze Com‘era, Florenz ders der mit Wandmalereien ausgestattete Saal und die Kapelle im ersten Obergeschoss. Die Medici verstanden sich nicht nur als Geschäftsleute und Politiker, sondern ebenso als Gelehrte und Kunstliebhaber. Die Villa als neue Lebensform: Poggio a Caiano Neben dem Stadtpalast besaßen die Medici mehrere Anwesen auf dem Land. Sie dienten in erster Linie der Grundversorgung. Um 1480 ließ sich die Familie von Giuliano da Sangallo (1445 1516) mit der Villa di Poggio a Caiano nördlich von Florenz einen Bau errichten, der zum Prototyp einer neuen Lebensform und Bauaufgabe werden sollte (Abb. 2): Ausgangspunkt war die zunehmende Beschäftigung mit den Schriften der antiken Autoren Plinius der Ältere (ca. 23 79), Cicero (106 v. Chr. 43 v. Chr.) und Vitruv (1. Jh. v. Chr.). In ihren Beschreibungen römischer Villen wurde das gesunde Leben im Einklang mit der Natur gepriesen. Das Landhaus (Villa) als Ort der Muße sollte Gegenpol zum hastigen Geschäftsleben der Stadt sein. Hatten die Städter bis dahin auf das einfache Leben der Bauern herabgeblickt, so entdeckten sie jetzt in der Villa vor der Stadt einen idealen Ort menschlicher Veredlung, körperlicher Erholung und geistiger Einsicht. Zugleich wurde die Villa zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausgebaut, wo man neue Formen der Bewirtschaftung erprobte. Als Ort kürzerer Aufenthalte abseits täglicher Verpfl ichtungen und zeremonieller* Zwänge bot die Villa zudem die Möglichkeit, über die Kultivierung der Natur, des Geistes, der Kunst und Architektur nachzudenken. Die Villa di Poggio a Caiano zielte auf den Genuss der Landschaft ab. Der Baukörper erhebt sich auf einem breiten Sockel, der als umlaufende Terrasse weite Aussichten in die Natur bietet. Die Räume steigern sich in ihren N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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