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510 15 20 5 10 15 lysen den Landwirten vorgelegt und gezeigt, dass die Pflanzen, der Dünger und der Boden gewisse Bestandteile gemein haben. Aus dem konstanten* Vorkommen dieser Bestandteile in den Pflanzen hat sie geschlossen, dass sie zur Bildung der Pflanze und ihrer Teile notwendig seien, woraus sich von selbst ergibt, dass sie auch notwendig für einen Boden sind, auf welchem sich die Pflanzen entwickeln sollen, und auch notwendig im Dünger, wenn er zu ihrer Erzeugung beitragen solle. Günther Franz, Deutsche Agrargeschichte, a.a.O., S. 35 * konstant: gleich bleibend 2 Hektarerträge in den deutschen Staaten1 Landesausbau in Preußen (in Prozent der landwirtschaftlich genutzten Gesamtfläche) 1802 1861 Äcker 35,3 51,4 Wiesen 8,0 9,6 Wald 22,0 24,6 Ödland/Weiden 32,9 12,8 Wasser 1,8 1,6 Nach: Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 1, München 1987, S. 422 f. (gekürzt) 3 Chemie und Landwirt schaft In seinen „Naturwissenschaftlichen Briefen über die moderne Landwirtschaft“ fasst Justus von Liebig 1859 seine Erkenntnisse knapp zusammen: Die Wissenschaft […] hat den Boden, die Luft, die Tierund Menschenexkremente, jede Wurzel, die Blätter, Halme, die Samen, Früchte und Knollen, das Blut und Fleisch der Tiere, kurz alles untersucht, was die Organismen an verbrennlichen und unverbrennlichen Be standteilen enthalten und was bei ihrer Erzeugung in Betracht kommen kann; sie hat die Ergebnisse ihrer Ana4 Neue Landwirtschaftsmaschinen 1862 schreibt der Statistiker Georg von Viebahn: Während Männer vom Fach noch vor wenigen Jahrzehnten einen ernstlichen Streit darüber führen konnten, ob der Gebrauch der Maschine in der deutschen Landwirtschaft eine Zukunft habe, hat derselbe in den letzten Jahren bedeutende […] Fortschritte gemacht, und gegenwärtig sind die mannigfachs ten landwirtschaft lichen Maschinen in den meisten Ländern* in Anwen dung […]. Allerdings beschränkt sich die Einführung landwirtschaftlicher Maschinen, schon der nicht unbeträchtlichen Kosten wegen, zurzeit noch auf die größeren Güter; allein in einzelnen Fällen hat man den empfehlenswerten Ausweg getroffen, dass eine ganze Gemeinde oder wenigstens mehrere Wirte sich zur gemeinschaftlichen Anschaffung einzelner Maschinen vereinigt haben […]. Die am meisten üblichen Arbeits-Maschinen sind zunächst die Dreschmaschinen […]. Durch den Gebrauch besserer Pflüge kann ein Drittel der Zugkraft entbehrt, durch die Sämaschine ein Drittel des Samens, durch die Dreschmaschine ein Drittel der Dreschkosten erspart, durch zweckmäßige Futterschneider die Wirksamkeit des Futters bedeutend erhöht werden. Jürgen Sandweg u. Michael Stürmer, Industrialisierung und Soziale Frage in Deutschland im 19. Jh., München 1979, S. 46 * Länder des Deutschen Bundes 1. Beschreibe die Veränderungen der Erträge (M 2). Berücksichtige M 1. 2. Erstelle eine Grafik, die zeigt, wie sich die Hektarerträge in Deutsch land änderten (M 2). Erläutere sie mit den Informationen aus M 1 und M 3. 3. Erkläre das von Liebig entwickelte Prinzip (M 3). 4. Hafer diente vor allem als Viehfutter. Überlege, was die Zunahme des Haferanbaus (M 2) über die Ernährung der Bevölkerung aussagt. 5. Liste die Vorund Nachteile der neuen Maschinen auf (M 4). 5 Wachstum. Postkarte von 1912. Die Karte wurde vor den Reichstagswahlen vom „Bund der Landwirte“ herausgegeben, in dem vor allem Gutsbesitzer und reiche Bauern vertreten waren. Worauf wird hingewiesen? Was wollte der Verband damit erreichen? Weizen Roggen Hafer Kartoffeln dz % dz % dz % dz % um 1800 10,3 100 9,0 100 6,8 100 80 100 1858-62 13,0 126 11,2 124 10,9 160 – – 1893-97 16,9 164 13,9 154 14,5 213 117 146 1908-12 20,7 201 17,8 198 19,0 279 133,4 167 Günther Franz, Deutsche Agrargeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart o. J., S. 36 103 4753_099_114 03.11.16 07:43 Seite 103 Nu zu P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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