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„ “ „ “ ä 107 3 Soziale Schichtung im Deutschen Reich. 2 Mannheim. Stadtansicht, um 1890. Was kennzeichnet Mannheim als Industriestadt? Immer mehr Städte Ausgangspunkte für die Verstädterung waren alte Standorte der Textilproduktion, des Bergbaus und der Schwer industrie. In diesen Regionen entstanden die ersten großen Industriestäd te, die weit über die alten Stadtgren zen hinauswuchsen. Der Ausbau des Eisenbahnnetzes, neue Kanäle und Häfen för derten den Prozess. An Städte mit überörtlichen Verwaltungsfunktionen glie derten sich nun industrielle Teilstädte an, z.B. Deutz bei Köln oder Fürth bei Nürnberg. Dazu entstanden Ballungsräume um Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, Hannover, Leip zig und Nürnberg. Lebten um 1871 erst etwa 30 Prozent der Deutschen in Städten mit mehr als 2 000 Einwohnern, so stieg der Anteil in den folgenden 40 Jahren auf 60 Prozent an. Nur noch Großbritannien übertraf den deutschen Grad der Verstädterung. Die Gesellschaft wandelt sich Die alte ständische Ordnung verlor im Verlauf des 19. Jh. ihre Gültigkeit. Statt der Geburt entschieden Vermögen (vor allem schnell einsetzbares Kapital), Einkommen, Leistung und Bildung über das gesellschaftliche Ansehen des Einzelnen. Auch in der Indus triegesell schaft blieb die Stellung der Menschen von ihrer Herkunft (Adel, Bürgertum, Bauern), vom Geschlecht, der Konfession und vom Wohn ort (Stadt oder Land) abhängig. Doch es gab nun fließende Übergänge: Ein erfolgreicher Kaufmann konnte zum Großunternehmer werden und vom Landesherrn geadelt werden; ebenso konnte ein Unternehmer bei wirtschaftlichem Versagen in Armut und Elend absteigen. 4753_099_114 03.11.16 07:43 Seite 107 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt m d C .C .B uc hn er V er la gs | |
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