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Vom Hochimperialismus zum ersten „modernen“ Krieg der Industriegesellschaft Orientierung Die Außenpolitik der großen Staaten war seit etwa 1880 geprägt vom Imperialismus. Am weitesten fortgeschritten war die Entwicklung des britischen Weltreiches; um 1910 gehörte etwa ein Viertel der Erde zum „Empire“. Frankreich konkurrierte in Afrika und Südostasien mit Großbritannien, Russland dehnte seine Herrschaft nach Mittel asien, Japan in den pazifi schen Raum aus. Das Deutsche Reich als „späte Nation“ nahm nach 1880 an der Aufteilung der Welt teil und musste sich mit vergleichsweise unbedeutenden Kolonien begnügen. Territoriale Expansion und militärische Stärke waren Schlüsselkonzepte des Nationalismus, der in allen Staaten eine Blüte erlebte. Er überhöhte die eigene Nation und grenzte sie qualitativ von anderen, als minderwertig empfundenen Völkern ab. Zudem führte er zu einer Identifi kation mit dem eigenen Staat und lenkte von sozialen und politischen Schwierigkeiten im Innern ab. Deutschlands Übergang zur Weltpolitik war begleitet vom Aufbau einer starken deutschen Kriegsmarine. Um die Jahrhundertwende nahmen Rüstungswettlauf und Kriegsbereitschaft in Europa immer weiter zu. Die imperialen Rivalitäten, die aufgeheizten öffentlichen Meinungen und die internationalen Spannungen trugen dazu bei, 1870 1875 1880 1885 1890 1895 1871 Im Januar Gründung des Deutschen Kaiserreiches; König Wilhelm I. wird Deutscher Kaiser, Otto von Bismarck erster Reichskanzler 1879 Zweibundvertrag zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn 1878 Berliner Kongress 1880 1914 Phase des Hochimperialismus 1881 Der „Wettlauf nach Afrika“ beginnt / Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn schließen den Dreikaiserbund 1882 Der Zweibund wird durch den Beitritt Italiens zum Dreibund erweitert 1887 Rückversicherungsvertrag zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Russland Fr. Au s t ra l i e n Philippinen C h i n a Japan Osmanisches Reich Gr.-Brit. Port. Span. Nl. R u s s l a n d M e x i k o Ve r e i n i g t e S t a a t e n K a n a d a A l a s k a Grönland Dk. N e u s e e l a n d I n d i s c h e r O z e a n A t l a n t i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n P a z i f i s c h e r O z e a n N e u g u i n e a Großbritannien Nicht vollständig in britischem Besitz Russland F k i h Sierra Leone Indien Bissau Senegal Angola Kapland Guayana Großbritannien Nicht vollständig in britischem Besitz Russland Frankreich Spanien Portugal Niederlande Dänemark i Die Kolonialreiche um 1830. 1890 Bismarck tritt als Reichskanzler zurück1884 1885 Berliner WestafrikaKonferenz; Afrika wird unter den europäischen Großmächten aufgeteilt 4677_1_1_2015_048-089_Kap2.indd 48 17.07.15 11:58 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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