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518 Konfl ikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg Erweiterungen und Herausforderungen Nationale kontra supranationale Interessen Die Staaten taten und tun sich schwer, nationale Souveränitätsrechte an supranationale Organe abzugeben. Die wirtschaftlichen Erfolge machten die Europäische Gemeinschaft aber attraktiv. 1973 fand die erste Erweiterung statt: Dänemark, Großbritannien und Irland traten ihr bei. Ein Jahr später wurde die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Rat vertieft. Die Staatsund Regierungschefs trafen sich fortan regelmäßig, um über allgemeine politische Zielvorstellungen und wichtige Initiativen zu entscheiden. 1979 fanden die ersten Direktwahlen zum Europäischen Parlament statt. Dennoch blieb die Gemeinschaft politisch oft gelähmt, da es ihr wegen der unterschiedlichen nationalen Interessen nicht gelang, die geforderten einstimmigen Entscheidungen bei wichtigen Fragen zu fi nden. Integration als Voraussetzung für die deutsche Einheit Als nach dem Fall der Mauer die Wiedervereinigung Deutschlands anstand, befürchteten Politiker in Frankreich, Großbritannien, Polen und andere Staaten, dass das wiedervereinigte Deutschland eine Vormachtstellung in Europa anstreben könnte. Sie und die USA machten ihr Einverständnis zur Wiedervereinigung abhängig von der festen Einbindung Deutschlands in Europäischer Rat: unter dieser Bezeichnung 1974 vereinbarte regelmäßige Konferenz der Staatsund Regierungschefs der EG und späteren EU. Sie fand alle drei bis sechs Monate statt. Der Vorsitz wechselt bis heute, jedes halbe Jahr übernimmt ein anderer Mitgliedstaat den Vorsitz. Der Rat wurde 1986 in die Einheitliche Europäische Akte der EG aufgenommen. Diese bestätigte seine Aufgabe, die gemeinsame Politik zu steuern. i Entwicklung der Europäischen Union. (Stand: Juli 2015) Luxemburg Frankreich Italien Belgien Niederlande GroßbritannienIrland Dänemark Deutschland Tschechien Slowakei Österreich Ungarn Serbien Rumänien Polen BulgarienMontenegro Mazedonien Griechenland Slowe. Kroatien Spanien Portugal Malta Zypern Türkei Litauen Lettland Estland Finnland Schweden Die sechs Gründerstaaten 1958 Belgien Deutschland Frankreich Italien Luxemburg Niederlande Beitritt 1973 Dänemark Großbritannien Irland Beitritt 1981 Griechenland Beitritt 1995 Finnland Österreich Schweden Beitritt 1986 Portugal Spanien Beitritt 2004 Estland Lettland Litauen Malta Polen Slowakei Slowenien Tschechien Ungarn Zypern Beitritt 2007 Bulgarien Rumänien Beitritt 2013 Kroatien Beitrittskandidaten Türkei Island Serbien Mazedonien Montenegro Island i Europafahne. Der Europarat führte diese Flagge 1955 ein. 1986 übernahm die Europäische Gemeinschaft diese Fahne auch als ihr Symbol. Der blaue Hintergrund steht für den Himmel. Der Kreis aus zwölf goldenen fünfstrahligen Steinen hat nichts mit den Mitgliedstaaten zu tun, sondern ist ein altes Sinnbild für die Vollkommenheit (Beispiele: das Jahr hat zwölf Monate, es gibt zwölf Tierkreiszeichen und zwölf Apostel). 4677_1_1_2015_482-535_Kap14.indd 518 17.07.15 12:19 Nu r z u Pr üf zw ec en Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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