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1415.1 Friedensnobelpreis für die EU – Pro und Kontra M2 Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU in Oslo a) Friedensnobelpreis 2012 – im Wortlaut 5 10 15 20 b) Würdigung der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich Für die Europäische Union ist es ein großer Tag: Die Staatengruppe hat für ihren Beitrag für ein friedliches Europa den Friedensnobelpreis überreicht bekommen. [...] Zum Auftakt der Feierstunde betonte der […] Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, die EU habe maßgeblich zur Aussöhnung in Europa nach zwei Weltkriegen beigetragen. Er begrüßte Kanzlerin Angela Merkel und den französischen Präsidenten Francois Hollande in seiner Rede persönlich und verwies dabei explizit auf die deutsch-französische Freundschaft. „Die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich ist das wohl dramatischste Beispiel der Geschichte dafür, dass Krieg und Konflikt sich in kurzer Zeit in Frieden und Zusammenarbeit verwandeln können“, sagte Jagland unter dem Applaus der zahlreichen Gäste. Die erkennbar gerührte Bundeskanzlerin und Hollande grüßten mit gemeinsam erhobenen Armen aus der ersten Zuhörerreihe in den Osloer Rathaussaal. Nach der Verleihungszeremonie nannte Merkel die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Europäische Union „unglaublich ermutigend“. Dem Sender RTL sagte die Kanzlerin in Oslo: „Ich glaube, dass es ein wunderbarer Moment ist, einmal darüber nachzudenken, was unsere Vorgänger geschaffen haben – von Konrad Adenauer über Helmut Kohl, von Schuman über Monnet und viele, viele andere. Aber es ist vor allem für die, die heute politisch aktiv sind, eine Ermutigung, nicht nachzulassen.“ se/wl (Phoenix, dpa, afp, dapd), Friedensnobelpreis: „Unglaublich ermutigend“, www.dw.de, 10.12.2012 20 25 30 35 5 10 15 Francois Hollande und Angela Merkel am 10.12.2012 bei der Vergabe des Friedensnobelpreises an die EU in Oslo Im Jahre 2012 wurde die Europäische Union, hier dargestellt durch die EUFlagge als das prägende Symbol der EU, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. „Die Union und ihre Vorgänger haben über sechs Jahrzehnte zur Förderung von Frieden und Versöhnung beigetragen. Seit 1945 ist diese Versöhnung Wirklichkeit geworden. Das furchtbare Leiden im Zweiten Weltkrieg zeigte die Notwendigkeit eines neuen Europa. Über 70 Jahre hatten Deutschland und Frankreich drei Kriege ausgefochten. Heute ist Krieg zwischen Deutschland und Frankreich undenkbar. Das zeigt, wie historische Feinde durch gut ausgerichtete Anstrengungen und den Aufbau gegenseitigen Vertrauens enge Partner werden können. In den 80er-Jahren sind Griechenland, Spanien und Portugal der EU beigetreten. Die Einführung der Demokratie war Voraussetzung für ihre Mitgliedschaft. Der Fall der Berliner Mauer machte den Beitritt möglich für mehrere zentralund osteuropäische Staaten. Dadurch wurde eine neue Ära der europäischen Geschichte eingeleitet. Die Teilung zwischen Ost und West ist in weiten Teilen beendet. Die Demokratie wurde gestärkt. Viele ethnisch bedingte Konflikte wurden gelöst. Die Aufnahme von Kroatien als Mitglied im nächsten Jahr, die Einleitung von Aufnahmeverhandlungen mit Montenegro und die Erteilung des Kandidatenstatus an Serbien wird den Prozess der Aussöhnung auf dem Balkan voranbringen. Im letzten Jahrzehnt hat auch in der Türkei die Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft Demokratie und Menschenrechte in diesem Land gefördert. Die EU erlebt derzeit ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten und beachtliche soziale Unruhen. Das norwegische Nobelkomitee wünscht den Blick auf das zu lenken, was es als wichtigste Errungenschaft der EU sieht: den erfolgreichen Kampf für Frieden und Versöhnung und für Demokratie sowie die Menschenrechte; die stabilisierende Rolle der EU bei der Verwandlung Europas von einem Kontinent der Kriege zu einem des Friedens.“ dpa, Friedensnobelpreis für die EU, Die Begründung des Nobelkomitees im Wortlaut, www.tagesschau.de, 12.10.2012 Nu r z u Pr üf zw ck e Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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