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Kompetenzen prüfen 163 Aufgaben 1. Analysieren Sie die Texte im Hinblick auf die jeweilige Position der Autoren zur Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU. Berücksichtigen Sie dabei Ihre Kenntnisse aus den Kapiteln 5.1-5.4. 2. Nehmen Sie Stellung zu den beiden Positionen und entwickeln Sie in der Auseinandersetzung mit den kontroversen Meinungen eine eigene Stellungnahme. B: Kontra Friedensnobelpreis Die EU steckt in der größten Krise ihrer Geschichte. Da hilft es auch nichts, rührselige Erinnerungen aus der Schublade zu ziehen – und einen gesichtslosen Bürokratie-Moloch mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen. […] In diesem Jahr geht der Friedensnobelpreis nun also an die EU. Eine unverständliche Entscheidung. Nicht etwa, weil die Europäische Gemeinschaft nicht Großes für Frieden und Versöhnung in Europa geleistet hätte. Das hat sie zweifelsohne. Aber wem soll man applaudieren? Die Europäische Union hat kein Gesicht. […] Hinzu kommt: Die Nobelpreis-Entscheidung wirkt wie ein verzweifelter Versuch, die europäische Gemeinschaft in Krisenzeiten wieder in ein besseres Licht zu rücken. Wann immer Europas Spitzenpolitiker vom Euro-Desaster ablenken wollen, fangen sie an, von den Anfängen, von der gemeinsamen historischen Verantwortung, vom Friedensprojekt Europa zu sprechen. Doch das Projekt EU ist nun mal auch das Projekt einer gemeinsamen Währung. Und die droht den Europäern gerade um die Ohren zu fliegen. Wie kann man es den Bürgern verübeln, dass sie nicht jeden Tag die historischen Errungenschaften der EU feiern, wenn sie gleichzeitig um ihren Job oder ihr mühsam Erspartes bangen müssen? Wenn EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso sagt, dieser Preis sei im Grunde den 500 Millionen Bürgern der EU gewidmet, dann wird deshalb ein großer Teil dieser Menschen denken: Schönen Dank auch. Sie hatten bislang nicht viel Anteil an diesem Projekt, das gerade spektakulär zu scheitern droht. Danuta Szarek, Kontra-Kommentar zur Ehrung für die EU – die EU hat den Nobelpreis nicht verdient, www. focus.de, 12.10.2012 nicht. Die Vorgänger der EU, die 1951 und 1957 gegründeten Europäischen Gemeinschaften, wollten die Wirtschaftsbeziehungen vertiefen. Erst später näherte man sich auch politisch an. In den 1980er Jahren wurden Griechenland (1981), Portugal und Spanien (1986) in die Gemeinschaft neu aufgenommen. Die Länder hatten schon Jahre zuvor eine Annäherung gesucht – waren jedoch aufgrund ihrer autoritären Strukturen nicht aufgenommen waren. Erst nach dem Reformen erfolgten, die Staaten demokratisch gelenkt wurden und bereit für den Beitritt waren, erfolgte das positive Signal aus Brüssel. Tim Rahmann, Friedensnobelpreis – warum die EU den Friedensnobelpreis verdient hat, www.wiwo.de, 12.10.2012 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B uc ne r V er la gs | |
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