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2659.1 Leben in der EU EU-Beitritt osteuropäischer Staaten Im Jahre 2004 traten zehn mittelund osteuropäische Staaten der EU bei und im Jahre 2007 Bulgarien und Rumänien. In allen Ländern, die vor dem Fall der Mauer zum Einfl ussbereich der UdSSR gehört haben, war der Lebensstandard deutlich geringer als in Deutschland, Frankreich oder Italien. Der Beitritt der osteuropäischen Länder wurde auch in den alten Mitgliedsländern gefeiert, konnte doch nun auf europäischem Boden eine große Friedensunion entstehen, in der Krieg endgültig der Vergangenheit angehörte. Die neuen Mitgliedsländer versprachen sich neben der Sicherung von Demokratie und Freiheit natürlich auch wirtschaftliches Wachstum durch Fördermittel aus dem Strukturfonds der EU und neue Absatzmärkte. M3 Jugendarbeitslosigkeit in Europa Globus-Grafi k 10293; Quelle: Eurostat M4 Wirtschaftsleistung in den osteuropäischen EU-Staaten Vor zehn Jahren, am 1. Mai 2004, traten gleich zehn Länder der Europäischen Union bei. […] Nie zuvor hatte die EU eine solche Erweiterung gestemmt – zehn Länder mit insgesamt rund 75 Millionen Einwohnern zogen 2004 ins gemeinschaftliche Haus ein. Diese Länder konnten nun auch am europäischen Binnenmarkt teilnehmen, also am freien Waren-, Dienstleistungsund Kapitalverkehr – nur für den Personenverkehr galten zunächst Einschränkungen. Da viele Handelshürden bereits im Zuge vorbereitender Abkommen auf den EU-Beitritt gefallen waren, haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen der neuen Mitgliedstaaten zur EU-15 schon seit Anfang der 1990er Jahre deutlich intensiviert. Zum Beispiel stieg in Tschechien der Anteil der Warenexporte in die EU-15 am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 16 Prozent im Jahr 1995 über 40 Prozent im Jahr 2004 auf fast 49 Prozent 2012. Inzwischen verkauft die tschechische Wirtschaft fast 61 Prozent ihrer Handelsgüter an Kunden in der EU15. Einen ähnlich hohen Wert erreicht Polen mit 59 Prozent, Ungarn kommt auf 53 Prozent. Umgekehrt stammen beispielsweise 57 Prozent der polnischen Importe aus den EU-15-Ländern, Slowenien und Tschechien erreichen mit jeweils 56 Prozent vergleichbare Werte. […] Um den wirtschaftlichen, sozialen und regionalen Zusammenhalt zu fördern, flossen 2012 per saldo noch fast 18 Milliarden Euro von den 15 alten in die zehn neuen Mitgliedstaaten. Das waren immerhin 2,2 Prozent der gemeinsamen Wirtschaftsleistung der zehn Beitrittsländer. Im Jahr 2005 hatten diese Volkswirtschaften lediglich 68 Millionen Euro an EU-Fördermitteln erhalten. Ein Grund dafür war, dass die damaligen „EU-Junioren“ zunächst Programme aufstellen und Projekte erarbeiten mussten, um das Geld aus Brüssel überhaupt sinnvoll einsetzen zu können. 25 30 35 40 45 5 10 15 20 Griechenland* Spanien Kroatien Italien Portugal Zypern Slowakei Frankreich Bulgarien Rumänien** Belgien Finnland Irland EU Luxemburg Schweden Polen Lettland** Ungarn* Litauen Slowenien Großbritannien* Tschechien Estland* Malta Dänemark Niederlande Österreich Deutschland Arbeitslosenquote der 15bis 24-Jährigen (ohne Schüler und Studenten) in der EU im März 2015 in Prozent Jugend ohne Job 50,1 % 50,1 45,5 43,1 33,8 33,2 24,8 24,4 23,8 23,6 22,6 21,7 21,1 20,9 20,9 20,8 20,5 19,3 19,2 18,4 18,0 15,4 14,5 11,8 11,2 10,8 10,8 10,5 7,2 0 14,9 % 15,0 29,9 30,0 und mehr *Februar 2015 **Dezember 2014 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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