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30910.4 Wandel der Arbeitswelt: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus? dige Erreichbarkeit. […] Jeder nach Hause verbannte Beschäftigte bringt 11.000 Dollar pro Jahr, wie eine Beraterfirma kalkuliert. Schließlich bekommt die Firma dann das Büro samt Betrieb gratis. Zudem steigt die Produktivität, wenn nur Ergebnisse gemessen werden und nicht die Arbeitszeit, in der vom privaten Schwatz mit dem Kollegen bis hin zur Büro-Intrige diverse arbeitsfremde Aktivitäten den Tag durchziehen. Hinzu kommen die volkswirtschaftlichen Ersparnisse. Der Energieverbrauch, die Umweltbelastung und alle Kosten des Straßenverkehrs sinken erheblich, wenn der tägliche Weg zur Arbeit entfällt. […] Insofern lässt sich die Verordnung der Yahoo-Chefin auch als eine Abkehr vom reinen Kostenmodell verstehen. Mayer sagt damit: Kommunikation schafft Werte, Zusammenhalt, Identifikation mit der Firma, gemeinsames Ideenspinnen, all das hilft dem Unternehmensziel. Und nur ein gesundes Unternehmen macht seine Mitarbeiter zufrieden. Jede Führungskraft, die ihre Aufgabe ernst nimmt, weiß es zu schätzen, wenn sie mit ihren Mitarbeitern zuweilen persönlich reden, das Team auch mal spontan versammeln kann. Natürlich spricht absolut nichts dagegen, Mitarbeiter tageweise oder in Projekten auch mal vom heimischen Schreibtisch aus werkeln zu lassen […]. Das ist ein Vertrauensbeweis der Vorgesetzten, die Mitarbeiter werden es ihnen danken. Alexandra Borchhardt, Yahoo schafft Home-Offi ce ab – Plädoyer für die Präsenzpfl icht, www.sueddeutsche.de, 26.2.2013 M23 Generation Y – was zeichnet sie aus? Wir, das ist meine Generation. Man nennt uns Generation Y, weil wir nach der Generation X geboren sind, also zwischen 1980 und 1995, und Y im Englischen ausgesprochen wird wie why, „warum“ (da wir alles hinterfragen). Während wir gerade massenhaft auf den Arbeitsmarkt strömen, fragen sich Chefs und Personalberater, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben. Manche halten uns für Freizeitoptimierer, die, anstatt an ihrer Karriere zu arbeiten, lieber pünktlich Feierabend machen oder sich gleich ins Sabbatical verabschieden. […] Was wir verlangen, kommt einem gewaltigen Umbruch gleich: Wir fordern eine neue Berufswelt. In der alten herrscht vor allem Frust: Jeder vierte Beschäftigte in Deutschland hat innerlich gekündigt, 61 Prozent machen Dienst nach Vorschrift, wie aus dem „Engagement Index“ des Beratungsunternehmens Gallup hervorgeht. […] Meine Generation will das ändern. Und die Älteren können uns dankbar sein, denn auch sie wollen anders arbeiten. Auch sie wünschen sich mehr Flexibilität und mehr Freiräume, wie Studien belegen, auch sie sehnen sich nach regelmäßigem Feedback und einer klaren Perspektive. Meine Generation kämpft also nicht nur für sich, sie kämpft für eine Kultur, die allen nützt. […] Was also erwarten junge Beschäftigte von der Arbeitswelt? […] Harte Anreize wie Gehalt, Boni und Aktienpakete treiben uns weniger an als die Aussicht auf eine Arbeit, die Freude macht und einen Sinn stiftet. Sinn zählt für uns mehr als Status. Glück schlägt Geld. Das heißt nicht, dass Geld uns nicht wichtig wäre. […] Was uns nicht einleuchtet, ist, warum wir nur an einem bestimmten Ort zu einer festgelegten Zeit arbeiten sollten. Eine an Ort und Zeit gebundene Arbeit ist ein Relikt aus der Industriegesellschaft, als es noch eine klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit gab. Die heutige Berufswelt wandelt sich aber mehr und mehr zu einer Kreativund Wissensökonomie, in der sehr viele Arbeiten am Computer von einem beliebigen Ort mit Internetzugang aus erledigt werden können. Warum also nicht mal um vier Uhr das Büro verlassen, um im Café oder abends zu Hause weiterzuarbeiten? Smartphones und Laptops verwandeln den Arbeitsplatz in ein mobiles Büro. 30 35 40 45 50 5 10 15 20 25 60 65 70 75 45 50 55 Durch die Möglichkeiten des Internets wird der Arbeitsplatz fl exibel. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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