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Wissen kompakt 319 Die Zunahme atypischer Beschäftigung ist ein Teil der Flexibilisierung der Arbeitswelt. Ein weiterer ist die Abweichung von Routinen an Arbeitsplätzen: Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle und mobile Büros führen zur Flexibilisierung der Arbeit. Dieses wird unterschiedlich bewertet, sowohl von Mitarbeitern als auch von Unternehmen. Diese Generation ist hoch qualifiziert und zeichnet sich durch hohes Engagement auf dem Arbeitsmarkt aus. Sie sucht Arbeit, die für sie auch sinnstiftend ist und nicht nur dem Lebensunterhalt dient. Dann ist sie auch bereit, viel zu leisten und flexibel überall und so lange wie notwendig zu arbeiten. Um diese Vorstellungen zu verwirklichen, fordert sie einen Wandel der Berufswelt, die ihr genau diese Flexibilität, aber auch diese Art der Sinnstiftung ermöglicht. Arbeit wird so zum Teil des Lebens, die Übergänge zur Freizeit sind fließend. Gleichzeitig wird aber auch eine Balance zwischen Beruf und Freizeit gefordert, diese ist wichtiger als Karriereziele. „Why?“ nennt man diese Generation, weil sie alte Strukturen auf dem Arbeitsmarkt, aber auch in anderen Lebensbereichen, kritisch hinterfragt. Noch immer gibt es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, verdienen im Schnitt weniger und erreichen seltener Spitzenpositionen. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig: Traditionelle Geschlechterrollen sowie die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie führen ebenso zu diesem Unterschied wie das unterschiedliche Berufswahlverhalten von Jungen und Mädchen. Der Soziologe Ulrich Beck entwickelte die These, dass sich die Phänomene des sozialen Wandels auch durch die Individualisierung beschreiben lassen. Individualisierung hat laut Beck drei Komponenten: Die Freisetzungsdimension besagt, dass wir uns aus traditionellen Mustern der Klassengesellschaft und Frauen aus traditionellen Geschlechterrollen emanzipiert haben. Diese Freisetzung führt aber auch zu einer Entzauberung: Alte, traditionelle Orientierungsmuster für unser Handeln, Werte als Entscheidungshilfe entfallen, wir haben nicht nur die Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wir müssen es auch. Keiner und keine alte Regel und Norm nimmt uns Lebensentscheidungen wie Berufswahl oder Fragen des Privatlebens mehr ab. Gleichzeitig entstehen neue Zwänge: Wir sind zur Sicherung unserer Existenz den Mechanismen des Arbeitsmarktes und vielen staatlichen Regelungen unterworfen. Beck sieht in der Individualisierung ein Massenphänomen, welches alle Gesellschaftsschichten erreicht. Flexibilisierung der Arbeitswelt M 22 Generation Y M23 Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt M24 – M29 Individualisierungsthese M30 – M33 Nu r z u Pr üf zw e ke n Ei ge nt um d e C .C .B uc hn r V er la gs | |
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