Volltext anzeigen | |
Wissen kompakt 341 Karl Marx geht von einem Klassengegensatz zwischen zwei Hauptklassen, den Kapitaleignern (Bourgeoisie) und Lohnarbeitern (Proletariat) aus. Die Zugehörigkeit zu diesen sich feindlich gegenüber stehenden Klassen ergibt sich durch den Besitz oder NichtBesitz an Produktionsmitteln. Die herrschende Klasse beutet das Proletariat aus, weil das kapitalistische System dazu zwingt, da die herrschende Klasse (Kapitaleigner bzw. Anbieter von Produktionsmitteln) sich stets der Konkurrenz (anderer Kapitaleigner bzw. Anbieter von Produktionsmitteln) stellen muss. Die Arbeiterklasse als unterdrückte Klasse hat keinen anderen Ausweg, als sich mittels einer Revolution von der Herrschaft der Bourgeoisie zu befreien. Dazu müssen die Arbeiter ein Klassenbewusstsein entwickeln und den Klassenkampf geschlossen führen. Das Unterscheidungskriterium zwischen den Gesellschaftsschichten in den Schichtmodellen sind Berufe und die damit verbundenen Ungleichheiten in Einkommen, Vermögen, Prestige und Bildung. Dieses Unterscheidungskriterium ist inzwischen besser geeignet, soziale Unterschiede zu erfassen, als die Marxschen Klassen. Dabei gibt es zwei bekannte Modelle in Form von Häusern, eines von Dahrendorf und dessen Erweiterung von Geißler. Diese Erweiterung verdeutlicht zum einen eine Unterscheidung zwischen Deutschen und Ausländern, was die Schichtzugehörigkeit und die Verteilung auf die einzelnen Schichten anbelangt. Eine weitere Entwicklung ist die zunehmende Durchlässigkeit der Schichten innerhalb des Hauses. Gesellschaftliche Milieus unterscheiden sich durch unterschiedliche Lebensvorstellungen und Lebensweisen. Die Personen, die zu einem Milieu gehören, unterscheiden sich z.B. in Wertvorstellungen, Lebenszielen und Einstellungen. Das Heidelberger Sinus-Institut nimmt zur Unterscheidung die Achsen „soziale Lage“ und „Grundorientierung“ vor und ermittelt zehn unterschiedliche soziale Milieus: am unteren Ende das prekäre Milieu und oben das konservativ-etablierte Milieu. Aufgrund seiner Form wird das Modell auch als „Kartoffelgrafik“ bezeichnet. Die Milieus sind nicht scharf voneinander abgrenzbar und es kommt zu Überschneidungen. Die Ergebnisse der Milieuforschung werden besonders in der Marktforschung eingesetzt. Anhänger der Auflösungsthese gehen davon aus, dass heute Klassenoder Schichtzugehörigkeit an Bedeutung verloren haben. Risiken wie Arbeitslosigkeit, Umweltgefahren oder Wirtschaftskrisen gefährden alle Gruppen der Bevölkerung gleichermaßen, was die Unterschiede nivelliert. Statussymbole verlieren an Bedeutung und sind weniger sichtbar. Gegner dieser These halten daran fest, dass es weiterhin soziale Schichtungen gibt und Lebensläufe, Chancen und Risiken sich in den einzelnen Schichten weiterhin deutlich unterscheiden. Des Weiteren spielt eine zentrale Rolle, dass die Bürger sich weiterhin als schichtgehörig empfinden und sich entsprechend verhalten. Klassenmodell M8, M9 Schichtmodelle M10 – M12 Mileustudien M13 – M15 Auflösungsthese M16, M17 N r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |