Volltext anzeigen | |
371.5 Vertiefung: Fallbeispiel Daimler AG gungsgewalt des Unternehmens über die Arbeitszeiten der Beschäftigten erhöht. So wird zu viel und zu wenig geleistete Arbeitszeit künftig je zur Hälfte auf ein „individuelles Konto“ und ein „kollektives Konto“ gebucht. Über letzteres kann das Unternehmen frei verfügen. Die Streichung und Anordnung von Schichten muss nun nicht mehr acht, sondern nur noch vier Wochen vorher angekündigt werden. Älteren Vereinbarungen zufolge kann das Management in Sindelfingen pro Jahr bis zu sieben Schichten absagen. Innerhalb von zwei Jahren kann es einseitig bis zu 15 Zusatzschichten verordnen. Die Möglichkeiten des Unternehmens, kurzfristig auf Marktschwankungen zu reagieren, werden künftig außerdem durch variable Schichtlängen erhöht. Im Preßwerk können zudem bei Bedarf Pausen durchgefahren werden. Auf der Habenseite des Betriebsrats stehen Investitionen am Standort von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro bis 2020. „Wenn man so will, wird auf dem Werksgelände nach und nach quasi eine neue Fabrik entstehen“, heißt es in der Zeitung des Betriebsrats. Zudem soll in Zukunft ein bisLabourNet Germany ist der Treffpunkt der gewerkschaftlichen Linken mit und ohne Job im weitesten Sinne – und hierbei der Ungehorsamen. Wir sind Teil jener weltweiten Labournet-Initiativen, die die positiven Seiten der neuen Technologien für emanzipative Bestrebungen nutzen – in unserem Fall Schnelligkeit, Umfang und Kontinuität von gesellschaftlicher Information, Diskussion und Aktion ermöglichen. © www.labournet.de, Was ist LabourNet Germany?, www.labournet.de IG-Metall Die Industriegewerkschaft Metall (IGM) ist mit ca. 2,3 Millionen Mitgliedern weltweit die größte organisierte Arbeitnehmervertretung. 100 105 110 115 120 75 80 85 90 95 lang dort nicht produziertes Fahrzeug vom Band rollen. Unklar ist allerdings, um welches Modell es sich handelt und welche Stückzahlen produziert werden sollen. Aktuell werden in Sindelfingen – das mit über 22000 Beschäftigten der größte DaimlerStandort ist – S-Klasse-Limousinen, das S-Klasse-Coupé sowie E-Klasseund CLSModelle von Mercedes gebaut. Die nun beschlossenen Maßnahmen sollen insgesamt Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe bringen. Für einen „ungedeckten Wechsel auf die Zukunft“ hält die IG-Metall-Vertrauensfrau Anke Jaekh die Vereinbarung. „Es gibt keine echte Sicherheit über die Zahl und Qualität der Arbeitsplätze, die damit garantiert werden“, sagte sie auf jW1-Nachfrage. Die Ausweitung der Fremdvergabe und die Intensivierung der Arbeit widersprächen grundlegenden gewerkschaftlichen Positionen. Daniel Behruzi, Betriebsrat im Daimler-Werk Sindelfi ngen akzeptiert Fremdvergabe und Arbeitsverdichtung – Kürzungen auch an anderen Standorten in Vorbereitung, www.labournet.de, 4.8.2014 1 jW = Junge Welt, linke Tageszeitung Aufgaben 1. Bereiten Sie eine Podiumsdiskussion (J Methodenglossar) mit folgenden Rollen vor: Betriebsrat, Unternehmensleitung und zum „linken“ IG-Metall-Flügel gehörende Mercedes-Arbeiter. Bestimmen Sie ferner, wer die Diskussionsleitung übernimmt. Simulieren Sie in Ihrer Debatte eine Betriebsversammlung, in der die genannten Gruppen im Podium zu Wort kommen. Wenn Sie keiner Gruppe angehören, beobachten Sie eine Gruppe auf dem Podium. Notieren und bewerten Sie die entscheidenden Argumente nach den folgenden Kriterien: Sachlichkeit der Argumentation, Verständnis für die Argumente der anderen Seite, Respekt gegenüber den Diskussionspartnern. Bereiten Sie schließlich das Setting der Diskussion vor (M19 – M21). 2. Führen Sie die Podiumsdiskussion nach vorher festgelegten und allen Teilnehmern offen gelegten Regeln durch. 3. Die Diskussionsleitung beendet die Podiumsdiskussion und bedankt sich bei allen Teilnehmenden. Werten Sie anschließend die Debatte aus. Nun übernehmen die Beobachter, z.B. unter Leitung der Lehrkraft, die Auswertung. H Aufgabe 2 Die Diskussionsleitung achtet auf die Einhaltung der Regeln, steuert und moderiert die Diskussion, damit alle zu Wort kommen und die entscheidenden Aspekte thematisiert werden. Dazu ist es häufi g notwendig, dass die Diskussionsleitung durch Fragen oder Thesen Anregungen zur Diskussion gibt. Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge tu m d es C .C .B uc hn e V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |