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41514.2 Zwischenstaatliche und innerstaatliche Kriege – Motive und Ursachen Die AKUF unterscheidet zwischen fünf Kriegstypen: A = Antiregime-Kriege: Kriege, in denen um den Sturz der Regierenden oder um die Veränderung oder den Erhalt des politischen Systems oder gar der Gesellschaftsordnung gekämpft wird. B = Autonomieund Sezessionskriege: Kriege, in denen um größere regionale Autonomie innerhalb des Staatsverbandes oder um Sezession vom Staatsverband gekämpft wird. C = Zwischenstaatliche Kriege: Kriege, in denen sich Streitkräfte der etablierten Regierungen mindestens zweier staatlich verfaßter Territorien gegenüberstehen, und zwar ohne Rücksicht auf ihren völkerrechtlichen Status. D = Dekolonisationskriege: Kriege, in denen um die Befreiung von Kolonialherrschaft gekämpft wird. E = Sonstige Kriege. Zahlreiche Kriege lassen sich nicht eindeutig einem dieser Typen zuordnen, weil sich verschiedene Typen überlagern oder sich der Charakter des Krieges im Verlauf der Kampfhandlungen verändert, so dass sich Mischtypen bilden. Als bewaffnete Konflikte werden gewaltsame Auseinandersetzungen bezeichnet, bei denen die Kriterien der Kriegsdefinition nicht in vollem Umfang erfüllt sind. In der Regel handelt es sich dabei um Fälle, in denen eine hinreichende Kontinuität der Kampfhandlungen nicht mehr oder auch noch nicht gegeben ist. Bewaffnete Konflikte werden von der AKUF erst seit 1993 erfasst. Universität Hamburg, Kriegsdefi nition und Kriegstypologie, www.wiso.uni-hamburg.de, Abruf am 27.3.2015 55 60 65 35 40 45 50 AKUF (Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung) Teil der Forschungsstelle Kriege, Rüstung und Entwicklung (FKRE), die seit ihrer Gründung im Jahre 1986 an der Universität Hamburg den institutionellen Rahmen für verschiedene Forschungsprojekte zur Kriegsursachentheorie, zu Rüstungstransfers, zur Militarisierung und zur Zukunft des Regierens in den Regionen der Dritten Welt bildet. Universität Hamburg, Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung, www.wiso.uni-hamburg.de, Abruf am 27.3.2015 M6 Die Auflösung des klassischen Kriegsbildes – im Schaubild erklärt Krieg „Chaotisisierung der Kriegsführung“ oder Anarchie? – Wendung des staatlichen Gewaltmonopols nach außen – Fortsetzung des politischen (Staaten-) Verkehrs unter Einmischung anderer Mittel Auflösung des klassischen Kriegsbildes – Wendung militärischer Gewaltanwendung in die Innensphäre zerfallender einzelstaatlicher Subjekte – Zweck: innergesellschaftlicher Machterhalt von Interessengruppen, Clans, Warlords; Sicherung von Beute, schnellem Profit und persönlichen Abhängigkeiten, – Identitätsstiftung zur Herrschaftssicherung Aufhebung der zentralen politischen Kontrolle und rationalen strategischen Gesamtleistung Primat der (ethnonationalen) Gruppeninteressen zentrale Gesamtleistung nach rationalen strategischen Prinzipien Prinzip von Befehl und Gehorsam ********************************************************************************************************************* Aufhebung des Prinzips von Befehl und Gehorsam Aufhebung der Trennung von Kampfzone und (sicherem) Hintergrund Auseinandersetzung zwischen bewaffneten Volksgruppen, Milizen, Privatarmeen, Partisanenverbänden, marodierenden Gangs und Banden unabhängig operierender Heckenschützen Zentrale politische Kontrolle durch legitimierte Entscheidungsträger Auseinandersetzung zwischen militärischen GroßverbändenPrimat der Politik Schaubild nach: Wichard Woyke, Handwörterbuch Internationale Politik, Bonn 2011, S. 318 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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