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Aktion: Expertenbefragung und Erkundung 141 Aktion: Expertenbefragung und Erkundung Sie haben in diesem (und im vorhergehenden) Kapitel sehr viele ökonomische Problemstellungen kennengelernt, zu denen es unterschiedliche Antworten und oft Kontroversen gibt – nicht nur in der Politik, sondern auch in Politikberatung und Ökonomie. Viele Antworten und Einschätzungen, die Sie inzwischen gewonnen haben, werden z. T. gesicherten, z. T. aber auch noch vorläufigen Charakter haben (und behalten müssen). So wäre es sicher interessant für Sie zu erfahren und zu erleben, wie sich die verschiedenen Problemstellungen, um die es in den ersten Kapiteln ging, in der „Praxis“ konkret niederschlagen, was also die Banken, Unternehmen und auch Börsianer zurzeit besonders beschäftigt und auch, von welchen Grundlagen überhaupt ausgegangen wird – sei es begründet oder wenig rational reflektiert (der Begriff „Geldillusion“ in der Annäherung dieses Kapitels bildet ein Phänomen, das an den Börsen eine große Rolle spielt). Die politischen, auch ökonomischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte sind voll von Überraschungen, mit denen fast keiner vorher gerechnet hätte, und es gibt anlässlich der offenen Fragen (und den z. T. extremen Prognosen und Forderungen wie denen von Friedman zum EU-System) kaum Anlass, daran zu zweifeln, dass es weitere Überraschungen geben wird – positive (wie die von vielen, auch Friedman, unerwartete, gut gelungene Einführung des Euro oder die ökonomische Einigung Deutschlands), aber auch negative: Erinnert werden kann nicht nur an die große Depression, sondern z. B. auch an die dreimal erfolgte Vervierfachung des Ölpreises, an die in kurzer Zeit schrittweise von fast drei auf fast null Prozent „nach unten korrigierten“ Wachstumsprognosen in Deutschland, welche Sachverständigenrat und Wirtschaftsforschungsinstitute genauso überraschten wie Bundesregierung und EZB (vgl. Kapitel 1), oder an den überraschenden „Ausstieg“ Dänemarks aus dem Euro über eine Volksabstimmung. Wenn Sie sich Vorwissen angeeignet und Fragen, vielleicht auch ein Spektrum erwarteter Antworten sowie Möglichkeiten für eventuelle Nachfragen erarbeitet und in sinnvollen Themenbereichen zusammengefasst haben, dann wird das Gespräch mit erfahrenen Experten für Sie interessant – auch wenn diese zu anderen Ergebnissen kommen, als Sie erwartet haben. Dazu könnten Sie ⦁ jemanden einladen, der über die aktuellen Entwicklungen im Bankenoder Sparkassenbereich informiert, z. B. auf neue Kreditbedingungen für Unternehmen, auf Anlageformen, das Verhältnis von Euro und Dollar, die Psychologie der Anlegerentscheidungen, auch auf Geldbeschaffung eingeht (Mengenversus Zinstender). Natürlich könnten Sie mit dem Kurs auch an einem Nachmittag eine Sparkasse oder Bank in Ihrem Ort besuchen und dort das Expertengespräch suchen. ⦁ mit Ihrem Kurs einen Tag, besser zwei (Übernachtung z. B. in Jugendherberge möglich) in Frankfurt/Main verbringen, um die Schaltzentralen der Geldpolitik kennenzulernen. Sowohl EZB und Bundesbank als auch die Deutsche Börse bieten Informationsprogramme und Gesprächsforen an. Kontakte können Sie herstellen unter http://deutsche-boerse.com/dbg/dis patch/de/kir/dbg_nav/home, www.bundesbank.de, www.ecb.de bzw. E-Mail an info@ecb.int. ⦁ Kontakte zur Arbeitsgruppe „Alternative“ Wirtschaftspolitik unter http://www.memo.uni-bre men.de/ aufnehmen. Ihre Vertreter stehen zur Expertenbefragung im Rahmen von Schulveranstaltungen zur Verfügung (vgl. Klausurvorschlag auf S. 120 f). Nu r z P rü fzw ec ke n Ei ge um d e C .C .B uc hn er Ve rla gs | |
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