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105 RECHT UND GERECHTIGKEIT Aristoteles, Normen > Ethik-Glossar Definition > S. 58 M4 Formen von Gerechtigkeit Gerechtigkeit ist seit der Antike ein zentrales Thema der Ethik und Religionen. Zudem spielt dieser Begriff auch im Recht und im politischen und gesellschaftlichen Leben eine bedeutende Rolle. Es wird zum Beispiel von Generationengerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit oder auch Einkommensgerechtigkeit gesprochen und darüber gestritten. Wir empfinden und beurteilen Handlungen, Personen, Regeln und Normen, so zi ale Verhältnisse, bestimmte Reaktionen von Personen usw. als gerecht oder ungerecht. Dabei haben wir oft unterschiedliche Auffassungen von Gerechtigkeit. Der Philosoph Aristoteles un ter schied verschiedene Formen von Gerechtigkeit, die bis heute gelten: die austeilende und die ausgleichende Gerechtigkeit. p Unter der ausgleichenden Gerechtigkeit wird der gerechte Austausch verstanden, beispielsweise zwischen dem Preis und dem gekauften Gegenstand, zwischen Tat und Strafe, zwischen Ergebnis und Be loh nung. Diese Gerechtigkeit spielt also vor allem in Beziehungen zwischen den Menschen eine Rolle. p Bei der austeilenden Gerechtigkeit (auch Verteilungsgerechtigkeit genannt) geht es zum Beispiel darum, wie bestimmte Gü ter wie Geschenke, Einkommen, No ten usw. verteilt werden. Sie spielt also vor allem im Verhältnis von Einzelnen und Gemeinschaft eine Rolle. p Daneben grenzt Aristoteles noch die formale Gerechtigkeit ab, d. h. die Gesetzesund Rechtmäßigkeit. Demnach ist das gerecht, was dem Gesetz/dem Recht entspricht. 5 10 15 20 25 30 1 Hängt eure Definitionen an einer langen Schnur auf. Dann seid ihr gefragt: Lest euch die Definitionen durch. Beurteilt, welche euch am besten gefallen. Jeder kann eine Stimme für die Definition abgeben. > M1 2 Nehmt ein DIN-A-3-Blatt mit einem runden Kreis: Das ist euer Kuchen. Macht dann einen Vorschlag, wie ihr den Kuchen unter den Familienmitgliedern aufteilen wollt. Begründet euren Vorschlag ausführlich und präsentiert ihn in der Klasse. > M2 3 Ordnet eure Ergebnisse aus Aufgabe 2 den verschiedenen Prinzipien der Gerechtigkeit zu. > M2/M3 4 Vergleicht die Prinzipien mit der von euch in Aufgabe 1 gewählten Definition von Gerechtigkeit. Ordnet weitere Definitionen aus Aufgabe 1 den Gerechtigkeitsprinzipien zu. > M1/M3 5 Diskutiert, inwieweit die Prinzipien sich ergänzen oder widersprechen. Findet weitere Prinzipien. > M1/M3 6 Erstellt eine Rangliste für die Prinzipien nach deren Wichtigkeit. > M3 7 Erkläre deinen Mitschülerinnen und Mitschülern, was Aristoteles unter Gerechtigkeit versteht. Um welche Form der Gerechtigkeit nach Aristoteles handelt es sich bei dem Problem in M2? Ordne begründet zu. > M2/M4 8 Was meinst du, warum ist es Aristoteles wichtig, diese verschiedenen Formen der Gerechtigkeit zu unterscheiden? Begründe deine Antwort. >M4 9 Nenne weitere Beispiele für die austeilende und ausgleichende Gerechtigkeit. > M4 A U F G A B E N N r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge tu m d s C .C .B uc hn r V er la gs | |
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