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129 RECHT UND GERECHTIGKEIT Boykott: Vermeiden von etwas, um seine (politische) Ablehnung auszudrücken Bürgerrechts vereinigung: Vereinigung, die für die Durchsetzung von Bürgerrechten eintritt Martin Luther King > Ethik-Glossar M3 Ein Mensch kann die Welt verändern Rosa Parks, eine Schwarze, wuchs in Alabama auf. Das ist ein Bundesstaat im Süden der USA. Es ist gar nicht so lange her, da gab es dort strenge Gesetze, die die Rassentrennung regelten. Es gab Schulen für Weiße und Schulen für Schwarze. Parkbänke und Aufzüge, die für Weiße reserviert waren, durften von den Schwarzen nicht benutzt werden. Und in den Bussen waren die vorderen Sitze für die Weißen bestimmt, die hinteren für die Schwarzen. Hinten war immer alles überfüllt. In der Mitte gab es Sitze, die von den Schwarzen benutzt werden durften. Aber wenn sich auch nur ein einziger Weißer dorthin setzte, musste die ganze Reihe von den Schwarzen geräumt werden. Im Jahr 1955 geschah in Montgomery, der Hauptstadt von Alabama, Folgendes: Rosa Parks fuhr mit dem Bus zur Arbeit wie die meisten Schwarzen. Sie saß auf einem Platz in der Mitte, wo sie sitzen durfte, neben ihr drei Männer. Als sich ein Weißer in die Reihe setzen wollte, forderte der Busfahrer die Schwarzen auf, ihren Platz zu räumen. Die Männer standen auf und gingen nach hinten. Dort mussten sie stehen. Nur Rosa Parks blieb sitzen. Der Busfahrer rief die Polizei und verlangte die Verhaftung von Rosa Parks. Sie wurde festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Sie musste nur eine kleine Strafe bezahlen, verlor aber ihre Arbeit, und es gab Morddrohungen. Die Bürgerrechtsvereinigung, zu der auch Rosa Parks und ihr Mann gehörten, rief zum Boykott der Busse auf. Länger als ein Jahr wurden in Montgomery die Busse nur von Weißen benutzt. Die Schwarzen bildeten Fahrgemeinschaften oder gingen lange Strecken zu Fuß. Den Bus-Boykott leitete der später so berühmte schwarze Pastor Martin Luther King. Das Ergebnis des Boykotts: Das Oberste Gericht der USA urteilte 1956, dass die Rassentrennung in Bussen verfassungswidrig war. Immer mehr Menschen forderten die Gleichberechtigung von Schwarz und Weiß und setzten sich für die Bürgerrechte ein. 1963 gab es den Marsch nach Washington. Über 200 000 Menschen aller Rassen versammelten sich vor dem Capitol und demonstrierten für Gerechtigkeit, unter ihnen auch Rosa Parks. 1964 wurde endlich ein Gesetz erlassen, das gleiche Rechte für alle garantierte, auch für die Schwarzen. Das war ein überwältigender Erfolg der Streiter für die Bürgerrechte. Durch ihre Tat – oder soll man sagen: durch ihr Nicht-Tun? – hat Rosa Parks ein ganzes Land verändert. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 1 Formuliert zu jeder Meldung drei Fragen. Informiert euch im Internet über die Hinter gründe der Ereignisse und recherchiert nach Antworten auf eure Fragen. > M1 2 Diskutiert in Kleingruppen, welche Rechte in den Fällen, von denen die Kurznachrichten handeln, verletzt werden und diskutiert mögliche Ursachen dafür. > M1 3 Arbeite aus einer dieser Meldungen eine Norm heraus, gegen die verstoßen wurde. Nutze diesen Satz und formuliere dazu einen Kommentar für eine Jugendzeitung. > M1 4 Beschreibe das Bild und finde einen eigenen Titel dafür. Informiere dich über die Bildungschancen für „Schwarze“ in den USA der 1960er Jahre. > M2 5 Beschreibe, wie die „Schwarzen“ für ihre Rechte gekämpft haben. Kann man das überhaupt als einen „Kampf“ bezeichnen? Begründe deine Meinung. > M3 6 Informiere dich, welche schweren Missstände US-Präsident Obama im März 2015 in Ferguson (Bundesstaat Missouri) angeprangert hat. Nimm Stellung dazu. A U F G A B E NNu r u Pr üf zw ck en Ei ge n um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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