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149 MENSCH UND GEMEINSCHAFT land erbärmlich, weil die Deutschen voller Vorurteile sind. Wenn ich krank bin, hält man mich für einen Simulanten. Ich komme in einen Laden und alle glotzen mich an – frei nach dem Motto: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Wenn ihr mich fragt: Ich will zurück nach Afrika, und zwar so schnell wie möglich. Statt im Fernsehen immer nur mit ansehen zu müssen, wie die Menschen in meiner Heimat verhungern und viel zu früh sterben, will ich versuchen zu helfen. Dazu brauche ich aber erst einen geeigneten Job. Ich will in Deutschland Medizin studieren und dann vor Ort helfen, statt mich hier mein Leben lang als Alien behandeln zu lassen. Chabraska, 18 dingt zeigen wollen, dass ich nicht dazugehöre. Aber die sind eindeutig in der Minderheit. Die meisten Deutschen sind sehr nett zu mir, und ich bin ihnen wirklich dankbar. Sie haben mir eine Zukunft gegeben. Für mich heißt das: Ich werde natürlich hier in Deutschland bleiben, damit ich ein Stückchen von dem zurückgeben kann, was ich hier wie selbstverständlich bekomme. Branca, 16 Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin Afrodeutscher, kein Schwarzer, kein Neger und erst recht kein Nigger. Ich komme aus Ghana; meine Eltern sind mit meinen Geschwistern und mir ausgewandert, als ich 5 war. Ich fühle mich in Deutsch45 50 55 30 35 40 A U F G A B E N 1 Was ist für dich „ein Fremder“? Beschreibe seine Eigenschaften. > M1 2 Setze dich mit der Kernaussage des Plakates auseinander: Stimmst du ihr zu? Begründe deine Meinung. Vergleiche auch mit deinen Ergebnissen aus Aufgabe 1. > M1 3 Lies die Texte und erkläre, wie Ali, Branca und Chabraska ihr Leben in Deutschland empfinden und welche Folgen sie daraus ableiten. > M2 4 Erläutere die positiven und negativen Aspekte der Erfahrungen der Jugendlichen. Worauf sind sie zurückzuführen? > M2 5 Gestalte ein Schaubild oder ein Comic, das zeigt, wie Fremdenfeindlichkeit entsteht. Benenne die Gründe für die Entstehung von Fremdenfeindlichkeit und nimm Stellung dazu. > M3 6 Nenne Verhaltensund Denkweisen, die der Entstehung von Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken können. > M3 7 Fertigt in Kleingruppen Collagen an, die eure Wünsche für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen (in Deutschland?) veranschaulichen. M3 Fremdenfeindlichkeit Hinter Fremdenfeindlichkeit verbirgt sich oftmals die Angst vor dem Anderen, dem Fremden, die sich in Misstrauen, Abwehr und Feindschaft v. a. gegenüber Ausländern ausdrückt und zu Diskriminierungen führt. Dabei werden negative Vorstellungen vom Fremden konstruiert und als Gegenstück zum vorteilhaften Selbstbild eingesetzt. nach Damir Skenderovic Simulant: jemand, der etwas vortäuscht konstruieren: etwas gedanklich herstellen Alien: außerirdisches Wesen, Lebewesen von einem fremden Planeten Diskriminierung > Ethik-Glossar Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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