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161 MENSCH UND GEMEINSCHAFT 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 men und Herren, möchte ich Ihnen die besondere Stellung der Fledermäuse im Kosmos und insbesondere im Reich der Säugetiere vor Augen halten. Schließlich sind wir die einzigen Säugetiere, die fliegen können! Dadurch haben wir eine andere und natürlich viel weitergehende Raumerfahrung als alle anderen Säugetiere, Menschen eingeschlossen. Wir können uns weitere Welten erschließen und damit Grenzen überschreiten, die anderen Arten gesetzt sind. Aber es gibt noch einen anderen Grund für unsere Überlegenheit, der Ihnen vielleicht noch gar nicht zu Bewusstsein gekommen ist. Die anderen Säugetiere sind Mängelwesen! Ihnen fehlt etwas! Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ist eingeschränkt. Nehmen wir die Menschen, zum Beispiel. Sie haben fünf Sinne; sie können sehen, hören, riechen, schmecken und tasten. Dadurch machen sie Sinneserfahrungen und können die Welt wahrnehmen. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Menschen sich im Dunkeln nicht zurechtfinden? Sie rennen gegen Hindernisse, und wahrscheinlich empfinden sie noch nicht einmal Schmerzen. Wir aber haben den sechsten Sinn: Radar! Etwas, was die Menschen mühsam erfinden mussten, gehört zu unserer natürlichen Ausstattung. Die Menschen und die anderen Säugetiere sind weitgehend passiv. Sie nehmen mit ihren Sinnen Eindrücke aus der Erfahrungswelt auf. Wir aber sind aktiv und passiv, und deshalb entwickeln wir auch Bewusstsein. Unser hochentwickeltes Gehirn ist Sender und Empfänger für Ultraschallsignale […]. Und unser Gehirn weiß automatisch, welche Hindernisse wir wo meiden müssen. So finden wir unseren Weg auch in der Dunkelheit. Und weil unsere eigenen Ultraschallsignale […] zu uns zurückkehren, entwickeln wir Selbstbewusstsein. Die anderen Säugetiere können nur ihre inneren Zustände wahrnehmen, ohne zu wissen, dass sie es sind, die da sehen und hören. So kann sich natürlich kein Geist entwickeln! Wir aber können seit Jahrtausenden unseren Geist von Generation zu Generation weitergeben. Wir haben schließlich ein akustisches Gedächtnis, das es uns erlaubt, jede gehörte Information exakt zu speichern! Deshalb brauchen wir auch keine Bücher wie die Menschen zum Beispiel. Und dann muss all dies Wissen nur noch an die nächste Generation weitergegeben werden. So, wie wir das gerade wieder tun. Und es wächst beständig weiter, unser Wissen! […]“ Gabriele Münnix Fabel: kürzere Erzählung, in der Tiere wie Menschen auftreten Kosmos: Weltraum, Weltall akustisch: klanglich A U F G A B E N 1 Wähle ein Kärtchen aus und stelle das auf ihm abgebildete Lebewesen vor. Halte eine Rede über seine Vollkommenheit. Recherchiere bei Bedarf weitere Informationen. > M1 2 Beschreibe, wie der Mensch in der Fabel dargestellt wird, und trage die einzelnen Eigenschaften, die ihn ausmachen, zusammen. > M2 3 Erläutere, über welche besonderen Fähigkeiten Menschen verfügen und was sie dadurch erreichen können. > M2 4 Diskutiert, wer denn nun wirklich das vollkommenste Wesen ist. Was heißt überhaupt „Vollkommenheit“? > M1/M2 5 Schreibe einen kurzen Bericht über die ungewöhnliche Sommer-Universität für eine Tageszeitung, in dem du die Rede des Referenten kommentierst. > M2 6 Erstelle eine Collage über hervorragende Leistungen, die der Mensch mit seiner schöpferischen Tätigkeit hervorgebracht hat. Selbstbewusstsein > Ethik-Glossar Nu r z P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc n r V er la gs | |
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