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169 MENSCH UND GEMEINSCHAFT 5 40 10 15 45 50 M5 Würde als Selbstzweck Immanuel Kant schuf philosophische Grundlagen zum Verständnis der Menschenwürde. Um zu verstehen, was Menschenwürde bedeutet, ist es wichtig, zwischen Personen und Sachen zu unterscheiden. Sachen sind zum Beispiel eine Schreibfeder oder ein Trinkglas. Sie dienen immer einem bestimmten Zweck. Menschen sind aber keine Sachen, sondern Per sonen. Man kann nicht sagen, dass der Mensch als Person zu einem höheren Zweck bestimmt M4 Würdiges und Unwürdiges ist wie die Schreibfeder zum Schreiben oder das Trinkglas zum Trinken. Der Mensch ist sich viel mehr ein Selbstzweck, d. h. er ist kraft seiner Vernunft frei, sich selbst Zwecke zu setzen, sich selbst zu bestimmen. […] Die Würde des Menschen zu respektieren, heißt also, immer auch sein Selbstbestimmungsrecht und seinen Eigenwert als Person zu respektieren. Unwürdig wäre es, ihn ausschließlich wie eine Sache zu behandeln, die fremden Zwecken dient. A U F G A B E N 1 Diskutiert darüber, ob das Bild etwas Unwürdiges zeigt und wenn ja, benennt, was ihr unwürdig findet. > M1 2 Sprecht darüber, was der Satz bedeutet. Warum beginnt wohl unser Grundgesetz mit diesen Worten? > M2 3 Formuliere Niels Problem in Bezug auf die Menschenwürde und überlege, wie du an seiner Stelle handeln würdest. Begründe deine Entscheidung. > M3 4 Finde Beispiele für die jeweiligen Begrie, die die Unterscheidung von „menschenwürdig“ und „menschenunwürdig“ verdeutlichen. > M4 5 Erarbeite aus dem Text die wichtigsten Merkmale der Menschenwürde und erstelle ein Schaubild mit Begrien und Bildern. Beurteile mit Hilfe dieser Merkmale deine Ergebnisse der Aufgaben 1 und 3. > M5 6 Sammelt aus den Medien Beispiele für die Missachtung der Menschenwürde und klärt dabei euer Verständnis von „würdig“ und „unwürdig“. > M1-M4 was, sonst ist das nicht nur das Ende für deine Kamera …“ Von da an hatte er wenigstens einen Platz in der Straßenbahn, aber sein schlechtes Gewissen wurde immer größer. Immerhin hatte er alles aufgezeichnet, was in den letzten Tagen passiert war. Und die Fotos und Filme, die seine Mitschüler in albernen oder peinlichen Situationen zeigten, gab es jetzt auf dem Schulhof. Alle schauten sie sich an und lachten über das, was da zu sehen war. Wie konnte er nur aus dieser Lage wieder herauskommen? Er hatte die Gesichter derjenigen, die er fotografiert hatte, noch vor Augen, aber letztlich war er doch auch nur ein Opfer. Immanuel Kant > Ethik-Glossar … leben … sterben … ernähren … angesehen werden … arbeiten … untergebracht sein … wohnen … gepflegt werden … behandelt werden … menschen(un)würdig Medien > S. 80 Nu r z u Pr üf zw ck Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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