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181 Pflicht > Ethik-Glossar Tugend > Ethik-Glossar Friedrich Schiller: berühmter deutscher Dichter und Philosoph (1759-1805) M4 Freiwillig Verpflichtungen eingehen Ria wünscht sich seit Langem eine Reitbeteiligung. Beim Abendessen versucht sie erneut, ihre Eltern davon zu überzeugen: „Ich könnte mich an den Kosten beteiligen und vor der Schule Zeitungen austragen.“ Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Das werde ich keinesfalls erlauben. Du hast jetzt schon kaum noch Freizeit.“ „Aber Freizeit bedeutet doch, dass man tut, wozu man Lust hat. Mir würde nichts mehr Spaß machen, als mich um ein Pferd zu kümmern, auch wenn ich dafür zusätzlich einen Teil meiner Freizeit opfern müsste, um zu jobben.“ „Mit einer Reitbeteiligung kämen viele neue Aufgaben auf M5 Lust und Pflicht dich zu. Und deine schulischen Verpflichtungen darfst du auf keinen Fall vernachlässigen.“ „Du hast Recht: Schule ist wichtig.“ Sie nickte bekräftigend mit dem Kopf. „Andererseits braucht man bei so viel schulischer Arbeit einen Ausgleich. Und viel Bewegung an frischer Luft wäre da doch ideal.“ „Die Bewegung im Stallmist ebenfalls“, warf ihr Bruder Christoph grinsend ein. „Aber mal im Ernst“, fuhr Christoph fort, „Ria könnte doch ihre Mitgliedschaft im Tanzstudio aufgeben. Dadurch würdet ihr die hohen Mitgliedsgebühren sparen und sie hätte mehr Zeit für ihre neuen Aufgaben.“ Ihre Eltern sahen Ria fragend an. 5 10 15 20 HANDELN UND MORAL Friedrich Schiller 1 Erläutert, welche Bedeutung Lust und Unlust für unser Handeln haben. > M1 2 Nennt fünf überzeugende Gründe, warum man für eine Klassenarbeit lernen sollte. Begründet, warum Schülerinnen und Schüler es trotzdem oft sein lassen. > M1 3 Nennt mögliche Beispiele für die Verpflichtung, die Emma hier eingegangen sein könnte. Was spricht dafür und was dagegen, sie einzuhalten? > M1 4 Warum lächelt die Mutter? Schreibe einen inneren Monolog, in dem sie über die Sätze nachdenkt, die sie gerade von ihrer Tochter gehört hat. > M2 5 Findet vier Beispiele von Dingen, die auf die „Not-to-do-Liste“ kommen sollten. Erklärt, inwieweit sich eine solche Liste von der „To-do-Liste“ unterscheidet. > M3 6 Sammelt in Gruppenarbeit Ideen für ein Computerspiel, das Lust darauf macht, alltägliche Pflichten zu erfüllen. Präsentiert eure Ideen der Klasse. > M3 7 Benennt, welche Pflichten Ria freiwillig auf sich nehmen würde, und diskutiert anschließend, wie Ria auf den Vorschlag ihres Bruders reagieren könnte. > M4 8 Erklärt, in welchem Verhältnis Lust und Pflicht bei Schiller zueinander stehen. Wendet seine Auassung auf Rias Situation an. > M4/M5 A U F G A B E N Es ist nicht notwendig so, dass man seine Pflichten verletzt, wenn man das tut, wozu man Lust hat, oder dass man seine Pflicht nur mit Unlust erledigt. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass jemand das, was er tun soll, auch mit Freude tut. Pflicht und Lust können auch miteinander harmonieren! Menschen, bei denen das der Fall ist, nenne ich eine schöne Seele. Es ist ein Kennzeichen höchster Tugend, wenn Menschen ihre Pflichten mit Freuden erfüllen, wenn sie ihrer Lust folgen und damit zugleich das tun, was ihre Pflicht ist. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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