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73 vogelfrei: ausgestoßen, keine Rechte mehr besitzend Desperado: ein Verzweifelter; auch: ein Bandit Obolus beisteuern: einen finanziellen Beitrag beisteuern Bukaniere: bestimmte Seeräuber Kolonie: auswärtiges, (politisch) abhängiges Gebiet eines Staates zivilisiert: Kultur und Bildung habend Kauahrer: veralteter Begri für Handelsschi Hygiene: Sauberkeit Selbstdisziplin: Selbstbeherrschung M3 Das Leben von Freibeutern Die Seefahrer […] ließen sich durch […] keine Galgendrohung abschrecken, der menschlichen Begierde nachzugehen, Anteil zu suchen, wo Überfluss herrscht. […] Wer als […] Abenteurer, Tunichtgut, Abgeschobener, Flüchtling oder auch als ernsthafter Händler, Handwerker oder Siedler sich in die geheimnisvolle Flur der […] Inseln verfügte, war vogelfrei. Keine Regierung trat für ihn ein oder übernahm Verantwortung für sein Tun, er war aus jedem Schutz, jeder Aufsicht, aber auch vorerst jeder Besteuerung entlassen. Trotzdem hatten auch die Piraten das Bedürfnis nach eigenen Gesetzen und einer Gemeinschaft. Bekanntestes Zeugnis davon stellt eine kleine Insel in der Karibik dar, das Piratennest Tortuga: M4 Wie frei war das Leben auf See? Das Leben auf dem Meer war mühsam: Verschmutztes Wasser, verdorbenes Essen, mangelnde Hygiene und Krankheiten gab es auf Piratenschiffen genauso wie auf Handelsund Kriegsschien. Verglichen mit dem Dienst auf Kauahrern oder gar Kriegsschien war das Piratendasein trotzdem höchst verlockend, und nicht nur wegen größerer Gewinngelegenheit. Die würgende Unter ordnung dort war hier durch Gleichberechtigung ersetzt. Kapitän und Oziere, von der Bordgemeinschaft gewählt und durch diese jederzeit absetzbar, wohnten nicht besser als der Die letzte, schwerzugängliche Zuflucht der Desperados unterschiedlicher Nationen […]. Auf Tortuga herrschte allein die selbstgewählte Ordnung […], eine Art Demokratie, in der jeder Stimme hatte und seinen Obolus für gemeinsame Auslagen […] beisteuerte. Solches in Europa und auch in den Kolonien noch völlig ungewohnte Maß von Freiheit gab es selbst auf Jamaika nicht, dem englischen Gegenstück vonTor tuga […]. Tortugas Bukaniere hielten sich abseits, stolz auf ihre größere Unbeschränktheit. Im Gedenken daran, […] spukt noch heute in zivilisierten Kreisen ein Schein von Romantik um jene unappetitlichen und brutalen Burschen, der sie ganz gewiss nicht schmückte. letzte Mann der Mannschaft, und bei den Mahlzeiten aßen sie alle zu je sieben aus einem Holznapf das gleiche. Freiwillige Selbstdisziplin machte Strafen – die gemeinsam beschlossen wurden – selten […]. Bei Mord wurde der Mörder mit dem Ermordeten zusammengebunden und ins Meer geworfen. […] Da jeder wusste, was auf dem Spiel stand: Gewinn oder Galgen, und jeder auf den anderen angewiesen war, auf dessen Anständigkeit und Hilfsbereitschaft, betrug sich jeder danach. M2-M4: nach Hans Leip 5 10 5 15 20 25 10 15 1 Johnny Depp hat als Captain Jack Sparrow im Film „Fluch der Karibik“ die Piraterie des 17./18. Jahrhunderts wieder populär gemacht. Näher am Leben erscheint das zweite Bild. Betrachte die Bilder und formuliere, was so aufregend und reizvoll am Freibeuterleben erscheint und wie das Piratenleben tatsächlich war. > M1 2 Lies die verschiedenen Definitionen und arbeite heraus, was einen Freibeuter zu einem „freien Erbeuter“ macht. > M2 3 Benenne, welche Freiheit Tortuga den dort lebenden Piraten bot. > M3 4 Stelle Vermutungen darüber an, warum manche Menschen freiwillig unter die Piraten gingen. Lies anschließend im Text nach, wer Pirat wurde, und begründe, wie frei du diese Entscheidung findest. > M4 A U F G A B E N FREIHEIT UND VERANTWORTUNG Definition > S. 58 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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