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125 Rom – vom Dorf zum Weltreich 2 Wer bin ich? Zehn Römer beschreiben ihre Stellung im Staat: 1. Ich prüfe auf dem Markt Preise, Maße und Gewichte. Ich sorge für Sicherheit. Aus meinem eigenen Vermögen richte ich Feste und Spiele aus. 2. Ich habe die Aufsicht über die Staatskasse. 3. Ich diene einem reichen Römer. Dafür beschützt er mich und vertritt mich bei Streitfällen. 4. Ich bin einer von 300 Männern, die sich regelmäßig treffen. Wir stimmen ab, was geschehen soll. Unsere Beschlüsse sind für alle Römer bindend. 5. Ich habe noch kein Amt in Rom. Demnächst werde ich wohl zum Quästor gewählt. Denn ich habe viele Leute, für die ich sorge und die für mich stimmen werden. 6. Ich habe die alleinige Macht, denn Rom ist in Gefahr. Alle müssen mir gehorchen. Mein Amt dauert höchstens ein halbes Jahr. 7. Ich darf zur Volksversammlung gehen und Beamte wählen, Gesetze beschließen und über Kriege entscheiden. 8. Ich teile die Bürger nach ihrem Besitz in Klassen ein. Ich entscheide, wer Senator werden darf. 9. Ich stehe an der Spitze Roms. Damit ich nicht alleine herrsche, habe ich einen Kollegen, der die gleiche Macht hat wie ich. Wir rufen den Senat zusammen. 10. Ich vertrete den Konsul, wenn er nicht in Rom ist. Ich kontrolliere die Urteile der Gerichte. Eigenbeitrag Markus Sanke 4 Was treibt einen Römer an? Lucius Metellus hat erreicht, was ein Römer erreichen kann: Er war Oberpriester, zweimal Konsul, Diktator, Befehlshaber der Reiterei und vieles mehr. In der Totenrede 221 v. Chr. sagt sein Sohn Quintus: Mein Vater hat die zehn höchsten und besten Güter in sich vereinigt, für die weise Männer ihr Leben einsetzen: Er hat nämlich der erste Krieger sein wollen, der beste Redner, der tapferste Feldherr. Er hat sich bemüht, unter seinem Vorsitz die wichtigsten Angelegenheiten zu verhandeln. Er hat die höchsten Ehrenämter, die größte Weisheit, die erste Stelle unter den Senatoren angestrebt. Er hat es geschafft, sehr viel Geld auf ehrenvolle Weise zu verdienen, viele Kinder zu hinterlassen und der berühmteste Mann im Staat zu sein. Alles dies ist ihm gelungen wie keinem seit der Gründung Roms. Plinius, Naturgeschichte VII.45 (übers. von M. Sanke, vereinfacht) 3 Der römische Senat – nachgespielt im Film Standbilder aus der britischen Fernsehserie „Rome“, 2005 1. Lies die Beschreibungen in M2 nacheinander. Ordne die Aussagen den verschiedenen Ämtern (Magistraten) in Rom zu. Nutze dazu den Darstellungstext auf S. 124. 2. Beschreibe den Raum auf den Filmbildern in M3. Nenne mögliche Gründe für die Form und Ausstattung des Raumes. 3. Quintus Metellus (M4) nennt zehn Ziele, die viele männliche Römer der Oberschicht hatten. Stelle sie in einer Tabelle zusammen. Ordne sie diesen Bereichen zu: Wohlstand – Macht – Ansehen – privates Glück. Welche Ziele möchtest du in deinem eigenen Leben erreichen? 4. Für die Regierungsbeamten gaben sich die Römer diese Regeln: Jeder Magistrat darf sein Amt nur ein Jahr ausüben. Immer zwei Magistrate teilen sich gleichzeitig ein Amt. Nach jeder Amtszeit muss ein Magistrat ein Jahr Pause machen, bevor er erneut ein Amt bekleidet. Erkläre, welchen Zweck die jeweilige Vorschrift erfüllte. Dazu solltest du überlegen: „Wenn es nicht so wäre, dass ein Beamter ..., dann könnte es passieren, dass ...“ 5 10 31051_1_1_2015_116-143_Kap5_Rom.indd 125 13.08.15 09:52 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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