Volltext anzeigen | |
131 Rom – vom Dorf zum Weltreich 4 Ausrüstung eines römischen Legionärs um Christi Geburt in Germanien Rekonstruktionszeichnung, um 1997 Am Körper trug er eine Tunika, darüber eine Rüstung aus Eisen und Leder 1 . Angriffswaffen waren das Kurzschwert 2 und der Wurfspeer 3 . Zur Verteidigung dienten der Helm 4 und der rechteckige Schild 5 . Essen konnte der Legionär in seinem Kochgeschirr 6 zubereiten. Die Nummer der Legion verriet ein Aufnäher 7 . Die Schuhe 8 waren für lange Märsche ausgelegt. Für alle Soldaten wurden Werkzeuge für Erdarbeiten mitgeführt 9 , außerdem angespitzte Holzpfähle 10 für Wälle und Gräben. Eimer 11 waren unentbehrlich für Wasser und Lebensmittel. 2 Römische Disziplin Der griechische Geschichtsschreiber Polybios (um 200 120 v. Chr.) berichtet: Bei Wachvergehen tritt sogleich das Standgericht der Offiziere zusammen, und wenn der Betroffene verurteilt wird, ist die Strafe das Schlagen mit Stöcken. Die meisten Verurteilten finden dabei schon im Lager den Tod. Als Verletzung der soldatischen Pflicht und Ehre und als Feigheit rechnen die Römer: wenn jemand aus Furcht seinen Platz verlässt; wenn jemand während des Kampfes aus Furcht eine Waffe fortwirft. Deshalb gehen viele in den Tod und wagen trotz vielfacher Übermacht des Feindes nicht, ihren Posten zu verlassen, aus Furcht vor der Strafe, die sie im eigenen Lager erwartet. Wer bei der Einnahme einer Stadt als Erster die Mauer erstiegen hat, erhält einen goldenen Kranz. Ebenso, wer einem Kameraden, Bürger oder Bundesgenossen das Leben gerettet hat, indem er ihn mit seinem Schilde deckte. Polybios, Historiai 6, 37-39: Walter Arend (Bearb.), a. a. O. S. 420 f. (vereinfacht) 3 Aufstieg und Herrschaft Roms a) Livius (vgl. S. 123, M2) lässt den Feldherrn, der 197 v. Chr. Griechenland für Rom erobert, sagen: Es gibt auf der Erde ein Volk, das auf eigene Kosten, eigene Mühen und eigene Gefahr Krieg führt für die Freiheit anderer. Dies tut es nicht nur für Menschen in nächster Nachbarschaft. Es fährt über Meere, damit auf der ganzen Erde keine ungerechte Herrschaft besteht und überall Recht, göttliche Ordnung und Gesetz am stärksten sind. b) Der Schriftsteller Tacitus (56 117 n. Chr.) berichtet von einem britischen Anführer, der vor einer Schlacht mit den Römern sagt: Dem Übermut der Römer entgeht man weder durch Gehorsam noch durch Mäßigung. Diese Räuber des Erdkreises! Nachdem sie alle Länder verwüstet haben, durchwühlen sie das Meer. Wenn ihr Feind reich ist, sind sie gierig, wenn er arm ist, ehrgeizig. Weder der Westen noch der Osten hat sie satt gemacht. […] Stehlen, morden, rauben – das nennen sie fälschlich „regieren“. Wenn sie eine Wüste schaffen, nennen sie das „Frieden“. a) Livius, Ab urbe condita XXXIII 33,5-7 – b) Tacitus, Agricola 30,5-6 (übers. von Markus Sanke) 1. Beschreibe die Waffen und das Gepäck der römischen Soldaten (M4). 2. Nach der Rückkehr aus einem Feldzug treffen sich zwei Legionäre. Sie streiten sich über ihre Zeit in der Armee: Einer der beiden beklagt das Leben im Krieg, der andere lobt die Erfolge des römischen Militärs. Entwickle mit einem Partner dieses Streitgespräch: Jeder von euch übernimmt eine der beiden Positionen. Notiert euch jeweils wichtige Aspekte und bereitet euch darauf vor, das Gespräch vor der Klasse vorzutragen. Ihr solltet Folgendes berücksichtigen: Die Situation der römischen Soldaten (M2, M4) – Die Ausdehnung des Römischen Reiches (S. 118 f.) – Die Bedeutung des Militärs bei Ausbau und Sicherung der Macht Roms. 3. Die Herrschaft Roms wurde und wird sehr unterschiedlich bewertet. a) Gib die unterschiedlichen Meinungen zur Herrschaft und Herrschaftsausübung Roms wieder (M3 a und b). b) Erkläre die Unterschiede in den Urteilen über die römische Herrschaft. 4. Erzähle, wie es den Römern gelang, ein Weltreich zu erobern und zu beherrschen (Darstellungstext, M2, M3). 5 10 15 5 10 15 1 23 4 5 7 6 8 9 10 11 31051_1_1_2015_116-143_Kap5_Rom.indd 131 13.08.15 09:53 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B c ne r V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |