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45 1600 v. Chr. 1400 v. Chr. 1200 v. Chr. 1000 v. Chr. 800 v. Chr. 600 v. Chr. 400 v. Chr. 200 v. Chr. Salzbergbau in der Eisenzeit 6 Wer arbeitete im Bergwerk? Forscher haben Funde aus dem Bergwerk und Skelette aus dem Gräberfeld von Hallstatt untersucht. Die Tabelle zeigt, was sie herausfanden und welche Schlüsse sie daraus zogen. 7 Bergbaufunde aus der Eisenzeit 1 Pickel, Holz, Bronze. Länge Griff: 44 cm 2 Schöpfgefäß, Holz. Höhe: 8 cm 3 Glutfächer (Hilfe beim Entfachen von Feuer), Holz. Länge: 40 cm 4 Schuh, Schuhgröße 37 5 Kochlöffel, Holz, Breireste. Länge: 62 cm 6 Zipfelmütze, Fell. Höhe: 30 cm 7 Babymütze, Schaffell. Kopfumfang 41 cm 4 Bergbau: reine Männersache? Text aus dem Begleitbuch zu einer Ausstellung: Der Bergbau ist in den Köpfen der meisten Menschen eine reine Männersache. Die Arbeit gilt als anstrengend und gefährlich. [Es] scheint naheliegend anzunehmen, dass Bergbau „schon immer“ Männersache gewesen sei. Entsprechend gingen auch Archäologen lange davon aus, dass es Männer waren, die in Hallstatt das Salz abbauten. Die Auswertung der archäologischen Funde in Kombination mit den Untersuchungen an den Skeletten legen aber jetzt nahe, dass beide Geschlechter von Kindheit an im Bergbau tätig waren. Nach: Doris Pany-Kucera und Hans Reschreiter, in: Brigitte Röder (Hrsg.), Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?, Freiburg 2014, S. 168 und 176 (gekürzt) 5 Kinderarbeit in Hallstatt Text aus dem Begleitbuch zu einer Ausstellung: Die einzigen, die keine aktive Rolle im Bergwerk gehabt haben werden, waren wohl die Säuglinge. Etwas ältere Kinder, möglicherweise schon ab drei Jahren, könnten bereits die Betreuung der Leuchtspäne übernommen haben. Spätestens mit fünf Jahren ist der Beginn schwerer körperlicher Arbeit anzusetzen. Interessant ist, dass auch Kinderskelette in reich ausgestatteten Gräbern durch Belastung verursachte Ver änderungen aufweisen. Schwere körperliche Arbeit war im frühgeschichtlichen Hallstatt demnach nicht auf die „Armen“ beschränkt, sondern war für alle üblich. Nach: Doris Pany-Kucera und Hans Reschreiter, a. a. O., S. 176 (gekürzt) 1 2 3 4 5 6 7 Fundort Beobachtungen Schlussfolgerungen Bergwerk Lederschuhe in den Größen 31 bis 37; Sohle dort abgenutzt, wo sie beim Steigen auf Leitern oder Stiegen besonders beansprucht wird Kinder waren im Bergwerk anwesend. Jugendliche oder Frauen waren für das Tragen von Lasten zuständig. kleine Mütze aus Schaffell, passt nur einem Baby Babys waren im Bergwerk anwesend. Gräberfeld: Skelette von Frauen, Männern und Kindern robuster Knochenbau schwere körperliche Arbeit ausgewogenes Verhältnis von Frauen, Männern und Kindern auf dem Gräberfeld normale Dorfbevölkerung, keine Bergwerkssiedlung nur von Männern Veränderungen an den Gelenken früh begonnene, hohe körperliche Belastung Gräberfeld: Skelette von Frauen Belastung der Wirbelsäule, am Hals z. T. einseitig Frauen waren für Transporte zuständig. Sie trugen schwere Lasten einseitig. bestimmte Beinmuskeln stärker als bei Männern Gräberfeld: Skelette von Männern Muskeln für Schlagbewegungen stark entwickelt lebenslanges Arbeiten mit Bronzepickeln Gräberfeld: Skelette von Kindern und Jugendlichen Belastung der Armund Beingelenke Kinder und Jugendliche arbeiteten im Berg. Kinder ab 8 Jahren: Belastung der Halsund Brustwirbelsäule trugen Lasten auf dem Kopf oder mit Stirnband (Wasser, Holz, Babys) bei 4 Skeletten: verheilte Eindellung am Schädel Stürze oder Schläge auf den Kopf Viele Kinder starben im Alter von 7 13 Jahren. Überlastung, Schwächung, Anfälligkeit 5 10 5 10 bronzezeitlicher Salzabbau in Hallstatt eisenzeitlicher Salzabbau in Hallstattbislang keine Funde zum Salzbergbau 31051_1_1_2015_022-047_Kap2_Ur-Fruehgeschichte.indd 45 13.08.15 09:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc h er V er la gs | |
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