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9Vorwort Eine neue Etappe eurer Zeitreise Liebe Schülerinnen und Schüler, im vergangenen Schuljahr habt ihr euch mit dem Ende des Römischen Reiches beschäftigt, ihr habt erfahren, wie die Menschen im Mittelalter lebten, wie sie in der Frühen Neuzeit neue Länder entdeckt und erobert haben und wie sich die europäischen Christen nach der Reformation in zwei Lager spalteten. Nun geht eure Zeitreise im 16. Jh. weiter. Sie zeigt, welche Folgen die Glaubensspaltung hatte – nicht nur in den deutschen Staaten, sondern in ganz Europa. Ein Zeitalter der Glaubenskriege begann. Die Kriege veränderten die Machtverhältnisse: Die Fürsten wurden mächtig, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation geschwächt. Hauptmacht Europas wurde Frankreich. Dort herrschte im 18. Jh. der Mann als König, den ihr vorne auf dem Buch seht: Ludwig der XIV. Er ist eine der berühmtesten Figuren der europäischen Geschichte. Mit vier Jahren wurde er König von Frankreich, 13-jährig übernahm er die Regierungsgeschäfte, die er bis zu seinem Tod mit 76 Jahren innehatte. Zeit genug für den ehrgeizigen Monarchen, Frankreich und Europa seinen Stempel aufzudrücken. 34 Jahre führte er Krieg und machte Frankreich zur beherrschenden Macht auf dem Kontinent. Auch im Innern konnte Ludwig XIV. seine Macht durchsetzen. Sein Anspruch, allein zu herrschen, setzte sich auch anderen Staaten Europas durch. Großen Eindruck auf die europäischen Fürsten machte auch seine prachtvolle Residenz in Versailles und das luxuriöse Leben am Hof. Diesem Vorbild wollten alle nacheifern. Doch das französische Volk war davon alles andere als begeistert. König und Adel verprassten das Geld für Kriege, Prunk und Luxus – die Menschen aber lebten trotz harter Arbeit in Armut. Am Ende des 18. Jh. kam es in Frankreich zu einem Aufstand, einer Revolution: Die Bürger setzten den König ab. Neue Ideen zu Politik und Gesellschaft hatten sie stark gemacht und eine gewaltige Lawine politischer Veränderungen in Gang gesetzt. Nicht nur der Streit um die Macht prägte Europa im 19. Jh. Wirtschaft und Gesellschaft veränderten sich grundlegend durch die Industrialisierung: Fabriken und Maschinen verdrängten die Handarbeit in den Werkstätten. Erfindungen veränderten das Leben, nicht zuletzt durch bahnbrechende Leistungen in den Naturwissenschaften. Dafür steht beispielhaft die Dame vorn auf dem Einband: Marie Curie. Als bisher einzige Frau erhielt sie sowohl den Nobelpreis für Physik wie auch für Chemie – und das in einer Zeit, in der sonst Männer den Ton angaben. Immer mehr Frauen forderten aber gleiche Rechte. Auch die Arbeiter in den Fabriken kämpften für ein menschenwürdiges Leben. Wo lagen ihre Probleme? Was erreichten sie? Es gibt viel zu erkunden, nach Ursachen und Zusammenhängen zu fragen, um die Entwicklungen zu verstehen. Interessante Erkenntnisse und Freude an der Geschichte wünsche ich euch im Namen aller, die an diesem Buch mitgearbeitet haben. Harald Focke, Bassum | |
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