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23 Der frühneuzeitliche Fürstenstaat 1. Erkläre den Absolutismus (Verfassertext, M2, M3). 2. Erläutere, was Bossuet in M2, Zeile 16 22 schreibt. Überzeugt dich seine Argumentation? Begründe dein Urteil. 3. Nenne die Punkte, die Fénelon am Absolutismus kritisiert (M4). 4. Untersuche, wie das Titelbild von „Leviathan“ (M5) den Absolutismus veranschaulicht. Informiere dich: Wer oder was ist „Leviathan“? Warum hat Hobbes den Namen gewählt? Achte auch auf die beiden Gegenstände, die die Figur in den Händen hält. König gibt Gesetze und ist oberster Richter entscheidet über Krieg und Frieden ernennt Minister, Beamte und Offiziere entscheidet über Einnahmen und Ausgaben nimmt Einfluss auf die Religion 1. Stand (Geistlichkeit) 2. Stand (Adel) 3. Stand (Bauern und Bürger) 2 Die königliche Macht In dem 1682 veröffentlichten Werk über „Die Politik nach den Worten der Heiligen Schrift“ schreibt Bischof Bossuet, der ehemalige Hauslehrer des Kronprinzen: Alle Macht kommt von Gott. Die Fürs ten regieren also als seine Stellvertreter auf Erden. Gott also regiert alle Völker und gibt ihnen allen ihre Könige. Daraus folgt, dass die Person des Königs heilig ist. Die königliche Autorität ist absolut. 1. Der Fürst hat niemandem Rechenschaft abzulegen über das, was er befiehlt. Seine Macht muss so groß sein, dass niemand hoffen kann, sich ihr zu entziehen. 2. Wenn der Fürst geurteilt hat, gibt es kein anderes Urteil mehr. Die Urteile der Herrscher gehen auf Gott zurück. 3. Es gibt keinerlei Zwangsgewalt gegen den Fürsten. 4. Deshalb sind die Könige aber nicht von den Gesetzen befreit. Sie sind wie alle anderen der Rechtlichkeit des Gesetzes unterworfen, sowohl weil sie selbst gerecht sein sollen, als auch weil sie dem Volk Beispiel als Hüter des Gesetzes sein sollen, aber sie sind nicht den Strafen des Gesetzes unterworfen. Zit. nach: Paul Hartig, Auf der Suche nach dem besten Staat, Stuttgart 1985, S. 27 f. (vereinfacht) 3 Wie die absolutistische Herrschaft unter Ludwig XIV. funktionieren sollte 5 10 15 20 5 10 1200 1800170016001300 15001400 Frankreich ist Erbmonarchie Erste Zusammenkunft der Generalstände Vorläufig letzte Zusammenkunft der Generalstände in Frankreich Ludwig XIV. wird (vierjährig) König Ludwig XIV. verkündet, künftig selbst zu regieren: Absolutismus 5 Thomas Hobbes, Leviathan, 1651 Ausschnitt des Titelbildes (Kupferstich) Der lateinische Spruch aus der Bibel oben lautet übersetzt: „Keine Macht auf Erden kommt ihm gleich“. 4 Kritik am Absolutismus Der französische Erzbischof Fénelon, Erzieher der Enkel Ludwigs XIV., kritisiert um 1695/96 in einem Roman die absolutistische Regierungsweise. Das Buch wird verboten, und Fénelon muss den Hof verlassen. Wenn sich die Könige daran gewöhnen, kein anderes Gesetz mehr anzuerkennen als ihren unumschränkten Willen […], dann vermögen sie alles. Aber gerade da sie alles tun können, was sie wollen, untergraben sie selber die Grundpfeiler ihrer Macht; sie richten sich in ihrer Regierung nicht mehr nach bestimmten Regeln und Grundsätzen. Alle Leute schmeicheln ihnen um die Wette; sie haben keine Untertanen mehr; es bleiben ihnen nur noch Sklaven […]. Wer wird ihnen die Wahrheit sagen? […] Nur eine plötzliche, gewaltsame Revolution kann diese ausufernde Macht in ihre natürliche Bahn zurückführen. Zit. nach: Paul Hartig, Auf der Suche nach dem besten Staat, a. a. O., S. 30 | |
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