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65 35 40 45 50 55 4.3 Wie gut hat die staatliche Beschäftigungspolitik gewirkt? M9 Forscher raten Politikern zu weiteren Arbeitsmarktreformen des Bundesamtes im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr in fast allen Wirtschaftsbereichen zu – vor allem im Dienstleistungssektor mit Berufen in Erziehung, Gesundheit, Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Zählt man Erwerbstätige dazu, die aus den Nachbarstaaten zur Arbeit nach Deutschland pendeln, liegt die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland sogar noch etwas höher bei rund 42,7 Millionen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet trotz des weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes zum Jahresbeginn 2015 mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Die große Mehrheit der 156 örtlichen Arbeitsagenturen gehe für die kommenden drei Monate saisonbereinigt von einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit aus, teilte das Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) am Montag mit. Es befragt monatlich die Agenturchefs. Das daraus ermittelte Arbeitsmarktbarometer sei im Dezember zum dritten Mal in Folge gestiegen – und zwar auf 101,6 Punkte (plus 0,7 Punkte). Werte über 100 signalisieren eine Besserung der Situation. dpa, www.handelsblatt.com, 5.1.2015 Arbeitsmarktforscher haben der Politik nach den Erfolgen der Hartz-Reformen zu weiteren Reformanstrengungen geraten. Sie müssten dabei auf die „Schattenseiten“ reagieren, mit denen die Arbeitsmarktreform der früheren rot-grünen Bundesregierung zumindest für einen Teil der Bevölkerung verbunden seien, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB). Das IAB ist die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit. „Trotz des makroökonomischen Erfolges der Hartz-Reformen ist mit ihrer Wirkung auch ein soziales Auseinanderdriften verbunden gewesen“, kritisieren die Autoren der Studie, Sabine Klinger, Thomas Rothe und Enzo Weber. Die Lasten der Reformen hätten im Wesentlichen die Arbeitnehmer getragen. So habe seit den Hartz-Reformen die „atypische Erwerbstätigkeit“, wie Leiharbeit, befristete Beschäftigung oder Minijobs deutlich zugenommen. Betroffene würden zudem oft nur für kurze Zeit beschäftigt und schlechter bezahlt. [...] Darüber hinaus habe die bereits seit Jahrzehnten zunehmende Einkommensungleichheit zugenommen – und zwar dadurch, dass gerade die Löhne in den unteren Lohngruppen gesunken seien. Allerdings sei es mit den Hartz-Reformen auch gelungen, den verfestigten Kern der Arbeitslosigkeit zum Teil aufzubrechen. [...] Insgesamt funktioniere der Arbeitsmarkt besser – und das auf Dauer, meinen die Forscher. Inzwischen seien diese Reform-Effekte aber aufgebraucht. Um langfristig die mit den Hartz-Reformen erzielten Strukturerfolge nicht zu gefährden, müssten mehr Menschen als bisher von den früheren Reformen proitieren. Konkret sprechen sich die Arbeitsmarktforscher für eine stärkere Einzellfall-Betreuung von Langzeitarbeitslosen aus. Langzeitarbeitslose, die eine neue Stelle gefunden haben, sollten auch danach noch eine Zeit lang von den Fallmanagern in den Jobcentern betreut werden. Wer den Sprung in die Arbeitswelt geschafft habe, sollte mit Weiterbildung die Chance erhalten, sich berulich zu verbessern, raten die IAB-Wissenschaftler. dpa-AFX, www.wallstreet-online.de, 18.6.2013 Jahr Erwerbsfähige Hartz IV-Bezieher (in Mio.) Aufstocker (in Mio.) Anteil an allen erwerbsfähigen Leistungsbeziehern (in %) 2007 5,277 1,220 23,12 2008 5,010 1,322 26,38 2009 4,909 1,325 26,99 2010 4,894 1,381 28,22 2011 4,615 1,355 29,35 2012 4.443 1,324 29,80 2013 4,425 1,318 29,79 Nach: Bundesagentur für Arbeit, Datenbestand: April 2014, © www.HartzIV.org 50 55 60 65 70 75 5 10 15 20 25 30 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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