Volltext anzeigen | |
69 M ET H OD E Methode: Analyse einer politischen Rede Weil der Spitzensteuersatz gesenkt worden ist. Sie wollen den Steuerbauch beseitigen – so weit sind wir einverstanden –, aber ohne Erhöhung des Spitzensteuersatzes. […] Das geht nicht. Deshalb sage ich Ihnen: Wir brauchen einen Ausgleich, einen höheren Spitzensteuersatz, und dann können wir endlich den Bauch bei der Mittelschicht beseitigen, der tatsächlich überwunden werden muss. (Beifall bei der LINKEN) [...] Also: Was müssen wir machen? Wir brauchen einen lächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde. Wir würden auch einem geringeren Mindestlohn zustimmen, aber er wäre falsch. Ich sage Ihnen noch einmal: Wir brauchen in Deutschland einen lächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro. (Beifall bei der LINKEN) Wir brauchen statt prekärer Beschäftigung gute Arbeit, höhere Renten und höhere Sozialleistungen. Das wäre die wichtigste Investition für unsere Binnenwirtschaft und damit für unsere Zukunft. Sie haben recht: Wir brauchen auch Investitionen im Energiebereich. Die erneuerbaren Energien müssen gefördert werden. Bis zum Jahre 2020 muss ihr Anteil von 25 Prozent auf 50 Prozent steigen. Was macht die Bundesregierung jetzt? Sie stellen die Förderung ein. Abenteuerlicherweise begründen Sie das auch noch mit den Strompreisen, Herr Altmaier. (Birgit Homburger (FDP): Ach! So ein Schwachsinn!) [...] Wir haben gesagt: Wir brauchen gute Arbeit und gerechte Löhne. Deshalb sage ich Ihnen noch einmal: Mindestlohn ist klar: Leiharbeit möchte ich überwinden. Aber wenn Sie sie nicht überwinden, führen Sie doch endlich nicht nur den gleichen Lohn für die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter wie für die Stammbelegschaft ein, sondern einen Zuschlag von 10 Prozent wie in Frankreich. Dieser Zuschlag ist mir wichtig. Es muss für das Unternehmen teurer sein, eine Leiharbeiterin oder einen Leiharbeiter zu beschäftigen. Außerdem verdienen die Leute dieses Geld. Dann wird es nämlich zur Ausnahme und nicht Schritt für Schritt zur Selbstverständlichkeit, wie es leider in unserer Gesellschaft geworden ist. (Beifall bei der LINKEN; Ernst Hinsken (CDU/CSU): Jetzt sagen Sie noch mal, was das alles kostet, was Sie hier gefordert haben!) Ja, passen Sie auf. Wir müssen die Befristung verbieten, wenn sie ohne sachlichen Grund erfolgt, wenigstens das. Ich bin es leid, dass die Leute fast nur noch befristete Verträge erhalten. Fast alle Neueinstellungen erfolgen inzwischen befristet und damit ja auch ohne Kündigungsschutz. (Zuruf von der CDU/CSU: Stimmt gar nicht! Er hat keine Ahnung!) [...] Ich wünsche Ihnen trotzdem alles Gute. (Beifall bei der LINKEN) Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, 228. Sitzung, 14.3.2013 Analysieren Sie die Rede Gregor Gysis vom 14.3.2013 im Deutschen Bundestag nach den angegebenen Analyseschritten. Aufgabe 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C . B u c h n r V e rl a g s | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |