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43 1.3 Mitbestimmung in der Gemeinde Jugendliche stehen Parteien, Mandatsträgern und Wahlen ablehnend gegenüber. Ein früherer Zugang zu Wahlen trifft deshalb die Interessen der Jugendlichen nicht. Es ist sinnvoller, die von Jugendlichen favorisierten Elemente direkter Politik auszubauen und ihnen die Chance zu geben, in Jugendparlamenten oder Anhörungen etc. zu Wort zu kommen. Aufgaben M 20 Das Jugendwahlrecht in der Diskussion Valentin Nann, Der Streit ums Wahlalter, fl uter, 28.5.2002 Auch viele Erwachsene sind „politische Analphabeten“ und leicht beeinfl ussbar. Warum sollte man von Jugendlichen höhere Qualifi kationen fordern? Sie müssen heute schon sehr früh Entscheidungen treffen und Verantwortung über nehmen. 16-Jährige sind politisch unreif. Auch wenn sie heute einen höheren Bildungsstand haben als früher, sind sie noch nicht fähig, sich ein vernünftiges Urteil in einer Welt zu bilden, die immer komplizierter wird. Deshalb sind sie leicht manipulierbar. Jugendliche haben eine Abneigung gegen Parteien und Mandatsträger. Deshalb neigen sie zu politischem Extremismus. Das ist eine Gefahr für die Stabilität der Demokratie. 16und 17-Jährige haben existenzielle Interessen, die von Erwachsenen wenig oder gar nicht vertreten werden. Außerdem erhalten Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr eine Reihe von Rechten zugesprochen wie zum Beispiel Ehefähigkeit, Eides fähigkeit usw. Jugendliche haben das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Die Politikverdrossenheit unter jungen Menschen wird abnehmen, wenn sie durch das aktive Wahlrecht in die politische Entscheidungsfi ndung einbezogen werden: Wer weiß, dass er etwas bewirken kann, hat auch mehr Interesse an Politik. zu Aufgabe 3 Ordne zunächst die Argumente nach Pro und Kontra. Ergänze ggf. weitere Argumente. 1. Wann ist ein Mensch „reif“ für die Demokratie? Verwendet im Klassenraum eine Strecke von 0 – 18 Jahren (z. B. vom Fenster bis zur Tür). Jeder von euch platziert sich dort, wo dieser Zustand seiner persönlichen Meinung nach erreicht ist. Begründet euren Standpunkt. 2. Beschreibe die Entwicklung des Wahlalters in Deutschland (M 19). 3. Erörtert, ob das Wahlalter generell auf 16 Jahre gesenkt werden sollte (M 18 – M 20). Demokratie darf Jugendliche nicht aus schließen. Wahlstatistiken zeigen: Das Wahlverhalten von Erstwählern weicht nicht eklatant von dem anderer Bevölkerungsteile ab. Die Ausgrenzung fördert erst die Neigung zur Radikalität. Wer wählen will, der muss auch volljährig und strafmündig sein. Wer strafrechtlich für sein Verhalten nicht voll verantwortlich ist, kann auch nicht für das Schicksal des Staates verantwortlich sein. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge tu m d e C .C . B uc hn er V er la gs | |
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