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Mit der Kapitulation der französischen Truppen nach der Schlacht von Sedan am 2. September 1870 war der Krieg, der sich letztendlich bis Ende Januar 1871 hinzog, entschieden. In dem am 10. Mai 1871 in Frankfurt am Main unterzeichneten Friedensvertrag musste Frankreich Elsass und Lothringen abtreten und zudem fünf Milliarden Goldfrancs Entschädigung zahlen. Die Gründung des Deutschen Kaiserreiches Noch während des Feldzuges bemühte sich Bismarck intensiv um die Zustimmung der süddeutschen Staaten zur Vollendung des kleindeutschen Nationalstaates, die auch in der Öffentlichkeit unter dem Eindruck des gemeinsamen Kriegserlebnisses gefordert wurde. Gegen die Gewährung von Sonderrechten waren Hessen-Darmstadt, Baden, Württemberg und Bayern bereit, dem Norddeutschen Bund beizutreten. Bayerns König Ludwig II. als bedeutendster Bundesfürst war es, der dem preußischen König im Namen der Fürsten und Freien Städte die Kaiserwürde anbot und damit – im Sinne des monarchischen Prinzips – einer entsprechenden Bitte des Norddeutschen Bundes zuvorkam. Nach der Kaiserproklamation in Versailles am 18. Januar 1871 war der preußische König zugleich „Deutscher Kaiser“. Die nationale Idee, deren Träger anfangs das liberale Bürgertum war, hatte sich zu einem verbindenden Element der konservativen Kräfte entwickelt. Eine Folge davon war, dass die Gewährung demokratischer Mitspracherechte und Freiheitsrechte nachgeordnet oder sogar für schädlich angesehen wurde. i Der Weg zur Reichs einigung 1866 1871. Literaturtipps: p Beate Althammer, Das Bismarckreich 1871 1890, Paderborn 2009 p Christopher Clark, Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600 1947, München 72008 p Das Deutsche Kaiserreich. 1871 1914: Der Weg in die Moderne, Spiegel Geschichte, Heft 3/2013 251Auf dem Weg zur Reichsgründung Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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