Volltext anzeigen | |
Kreuzzugsbewegungen „Heilige Kriege“ und Niedergang des Oströmischen Reiches Nur etwa 20 000 der 90 000 Menschen, die in fünf großen Heeren aus Westeuropa in den Orient aufgebrochen waren, erreichten im Juni 1099 Jerusalem. Sie belagerten die Stadt, erstürmten und plünderten sie und richteten ein Blutbad unter Muslimen, Juden und orientalischen Christen an (u M1 M4). Aus der Wallfahrt war ein Angriffsund Eroberungskrieg geworden. Die „Befreiung“ Jerusalems sahen viele Christen als Erfolg, der mit Gottes Hilfe erreicht worden war. Ihre Toten galten von nun an als Märtyrer. Daher strömten bald weitere bewaffnete „Pilger“ in den Orient. Die Kreuzzüge vereinigten Ritter vieler europäischer Nationen, nicht selten unter der Beteiligung der Könige Englands und Frankreichs oder des Kaisers. Während die meisten Kreuzzugsteilnehmer heimkehrten, richteten einige Fürsten in den eroberten Gebieten an der Mittelmeerküste christliche „Kreuzfahrerstaaten“ ein. Dort ließen sich bis Ende des 12. Jahrhunderts etwa 100 000 „Lateiner“ nieder. Aber das Ziel, Jerusalem und das „Heilige Land“ nach neuerlichen muslimischen Siegen zurückzugewinnen oder zu halten, erreichten die abendländischen Eindringlinge in insgesamt sieben Kreuzzügen nicht, die vom Ende des 11. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts immer wieder unternommen wurden. 1291 fi el die letzte christliche Bastion in Palästina: Akkon wurde von islamischen Heeren erobert und die Herrschaft der „Kreuzfahrer“ beendet. Dass es bei den Kreuzzügen nicht nur um die Verteidigung der Heiligen Stätten ging, machte der 4. Kreuzzug von 1202 bis 1204 deutlich. Venedig überredete die KreuzKöln Mainz Speyer Worms Trier Metz Prag Wien Regensburg Buda Belgrad Rom Genua Mailand Arles Le Puy Bordeaux Clermont Bari Durrës Thessaloniki London Konstantinopel Jerusalem Akko Askalon Edessa Mossul Nicäa Dorylaion Mersivan Herakleia Ma‘arra Arqa Antiochia Kgr. Leon Kgr. Polen Georgien Russische Fürstentümer Kalifat der Fatimiden Emirat der Almoraviden Sultanat der Seldschuken Byzantinisches Reich Kgr. Ungarn Kgr. England Kgr. Frankreich Heiliges Römisches Reich Paris Rouen römisches Christentum („Lateiner“) „Volkskreuzzug“, Peter der Eremit Hugo, Graf von Vermandois, Robert I., Graf von Flandern, Robert II., Herzog der Normandie Raimund von Toulouse Bohemund von Tarent muslimischer Widerstand Pogrome und judenfeindliche Ausschreitungen Schlacht oder Belagerung orthodoxes Christentum („Griechen“) Islam (Sunniten | Schiiten) polytheistische Stammesreligionen i Der Kreuzzug von 1096 bis 1099. Die Männer, die im April 1096 losgezogen waren – Monate vor dem festgesetzten Aufbruch – erreichten zwar muslimisches Gebiet, wurden aber von Seldschuken schnell geschlagen. Die adligen Ritter nahmen sich mehr Zeit. In drei Zügen gelangten sie bis April 1097 nach Konstantinopel. Vereint zogen sie durch Kleinasien, das seit 1071 zum Seldschukenreich gehörte. Nach Belagerungen und Schlachten, die sie mit Verlusten überstanden, erreichten die Kreuzfahrer Jerusalem, das sie am 15. Juli 1099 einnahmen. 49Kreuzzugsbewegungen Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um de s C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |