Volltext anzeigen | |
Dem Fernhandel, insbesondere den reichen und mächtigen italienischen Seestädten, kam die Nachfrage der europäischen Oberschicht nach Luxus artikeln und Gewürzen aus dem Orient entgegen. Europäische Ärzte profi tierten von der Weiterentwicklung antiker Medizin durch die Araber, die z. B. die Heilwirkung von Pfl anzen sys tematisch untersuchten und komplizierte chirurgische Eingriffe vornahmen. Vom Orient angeregt, entstanden auch im abendländischen Europa Hos pitäler. Die Bildungsbewegung des Humanismus und die Kunst der Renaissance blühten unabhängig von arabischen Einfl üssen auf, nutzten aber ebenfalls die antiken Schriften, die sie aus der islamischen Welt und aus Ostrom bezogen. Kreuzzug gegen eine christliche Sekte Seit 1095 hatten sich Kreuzzüge als brauchbares Mittel erwiesen, um Krieger zu motivieren, für die Sache der Kirche ins Feld zu ziehen. Daher wurde diese Idee auch auf den Kampf gegen christliche Abweichler (Häretiker) übertragen. Als sich im Süden Frankreichs die Sekte der Katharer ausbreitete und durch den Grafen von Toulouse geschützt wurde, rief Papst Innozenz III. 1209 zu einem Kreuzzug auf. Er ging mit harter Gewalt gegen die Albigenser vor. Nach zwanzigjährigem Kampf ergab sich der Graf dem französischen König. Tausende von Katharern waren zuvor den Kreuzfahrern zum Opfer gefallen. Das südliche Frankreich, das lange Zeit weitgehend unabhängig vom französischen Königtum war, geriet auf diese Weise stärker unter dessen Einfl uss. So wurde die Kreuzzugsidee auch für machtpolitische Zwecke dienstbar gemacht. In Italien riefen die Päpste sogar Kreuzzüge gegen die Staufer aus, die als Könige Norditaliens und des Königreiches Sizilien ab 1194 das Herrschaftsgebiet der Päpste (Vorläufer des Kirchenstaates) umschlossen hielten. Die Rückeroberung der Iberischen Halbinsel Ein anderer Schauplatz von Kreuzzügen im Westen war geradezu zwangsläufi g die Iberische Halbinsel. Seit der islamischen Eroberung war es hier immer wieder zu Kämpfen zwischen muslimischen und christlichen Truppen gekommen. Auch wenn diese meist auch eine religiöse Komponente hatten, standen oft rein machtpolitische Gründe im Mittelpunkt. Dies lässt sich daran erkennen, dass christliche und muslimische Befehlshaber sich zeitweise verbündeten oder christliche Adlige in maurischen Diensten Söldnertruppen gegen christliche Herrscher anführten. Die Art der kriegerischen Zusammenstöße änderte sich im 11. Jahrhundert aus zwei Gründen: Dem islamischen Herrschaftsbereich, der seit 1031 in zahlreiche kleine Herro Exkommunikation und militärische Bekämpfung der Katharer (Albigenser). Buchmalerei in einer Ausgabe der „Chronik von Frankreich“, entstanden zwischen 1332 und 1350. Links: Papst Innozenz exkommuniziert die Katharer; rechts: Kreuzritter töten eine Gruppe Katharer. p Deuten und beurteilen Sie die Gesten der abgebildeten Personen. Katharer (griech.: die Reinen): christliche Sekte, die im 12. Jh. aus dem Byzantinischen Reich über Bulgarien nach Italien, in das römisch-deutsche Reich und vor allem Südfrankreich vordrang. Sie vertrat die Auffassung, dass die Welt von einem guten und einem bösen Prinzip beherrscht werde. Wegen ihres Wirkens in der Stadt Albi auch Albigenser genannt. Staufer: schwäbisches Adelsgeschlecht (Stammburg: Hohenstaufen), das von 1138 bis 1250 fünf römisch-deutsche Kaiser stellte 51Kreuzzugsbewegungen Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V rl gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |