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3.3 Kommentierung Postulat ist auch hier: Der Adlinear-Kommentar muss punktgenau auf das Vorwissen der Schü ler abgestellt sein. Im Bereich des Wortschatzes gilt also: Jede Vokabel wird angegeben, die nicht in adeo-NORM und nicht im Spezialwortschatz ent halten ist, die der Schüler also bei einer Hausaufgabe gar nicht finden könnte; diese selbstständigen Arbeitsphasen müssen uns als Richtschnur dienen, nicht der im Unterricht gemeinsam erarbeitete Text. Jede Vokabel wird angegeben, deren Bedeutung an der speziellen Textstelle von der im Grundwortschatz gelernten Bedeutung abweicht oder die einen für den Schüler nicht aus dem Gelernten erschließbaren Satzbauplan nach sich zieht (z.B. convenire: in adeo-NORM gelernte Bedeutung: zusammenkommen, zusammenpassen; hier mit Dat. passen zu / ge eig net sein für). Übrigens sind dies auch für die Erstellung von Schulaufgaben unabdingbare Grundsätze. Für Catull und Martial ist die Kommentierung unproblematisch: Man kommt mit wenigen Angaben aus. Bei Ovid müssen deutlich mehr Vokabeln angegeben werden. Im Bereich der Grammatik bzw. des Satzbaus kann es nötig sein, Ellipsen zu füllen auf das auftretende Grammatikphänomen hinzuweisen (z.B. Ablativ des Vergleichs) im Ausnahmefall Gesamtlösungen zu bieten. Das wichtigste Kriterium dabei ist: Der Kommentar muss leicht lesbar und deshalb knapp sein. Darum soll Ballast vermieden werden; oft reicht es, die im Text vorkommende Vokabel ohne weitere Erläuterungen (etwa zum Genus, zur Deklinationsklasse) anzugeben. 3.4 „Dichtung leicht gemacht“ Hilfen zur dichterischen Syntax kommen in einer eigenen Rubrik – jeweils in eine Aufgabe gekleidet (z.B. S. 19, S3*) – zur Sprache. Die Vorteile dieses Vorgehens liegen auf der Hand: Die Adlinear-Angaben werden nicht unübersichtlich. Hinweise und Aufgaben mit dem Motto „Dichtung leicht gemacht“ sollen dem Schüler helfen, eine dichtungsspezifische Methodenkompetenz aufzubauen – Schritt für Schritt. An einer Stelle wird der Schüler angeleitet, wie er einen Satz umstellen muss; an der nächs ten wird erwartet, dass er in Analogie dazu zur selbständigen Umstellung fähig ist. An einigen wenigen Stellen sind Lösungen in Form einer syntaktischen Umschrift geboten, aber nicht ohne Reflexion der dichterischen Wortstellung. 15 | |
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