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Haare und Styling Begleittext k KV 3.3b „Damals konnte man seine Liebesgedichte und seine Liebeskunst überall finden – nicht nur in Rom, einfach überall –, vor allem das zweite Werk wurde besonders geschätzt (...). Mädchen murmelten einander seine Worte zu, wenn sie vor dem Spiegel standen; sie richteten ihr Haar immer wieder neu, gingen mit nacktem Hintern in die Hocke, drehten den Kopf und blickten verführerisch an sich hinab. So siehst du nicht am besten aus, flüsterten sie einander zu, den Ratschlägen folgend, die ihnen sein Buch ironisch gab. Viel besser ist da deine Seite, mit lang gestreckten Oberschenkeln! Seine Zeilen hatten sich in Schleier ver wandelt, die die Frauen auf ihrem Körper trugen, wenn sie durch die Straßen Roms schlenderten, Frauen, die wussten, wie man jene üppige Flanke präsentierte, jenes lodernde Haarnest. Er hatte die Stadt entflammt.“ (Jane Alison: Der Liebeskünstler, München 2003, 15f., mit Auslassungen) Tafelbild zu A k KV 3.2 1. Aus dem zur inhaltlichen Vorentlastung des Themas gut verwendbaren Infotext „Frisur“ lassen sich die Unterschiede bei Frauenfrisuren in Republik und Kaiserzeit herausarbeiten. g linke und rechte Spalte des Tafelbilds 2. Durch die Lektüre von A wird Ovids Einstellung deutlich; Ovids Lebenszeit sollte den Schülern aus seinem Steckbrief bekannt sein g Zitate in der Mittelspalte 3. Die Abstraktion (Provokation) ergibt sich aus der Einsicht, dass Ovid mit seinen Tipps seiner Zeit voraus ist; die Frage nach dem Trick, mit dem Ovid seine provozierende Auf fassung an seine Leser bringt, führt zu der Erkenntnis über die Funktion der mythologischen Anspielungen (Rechtfertigung). Alternativ lässt sich das Ergebnis mit Hilfe der folgenden Aufgaben von den Schülern selbsttätig erarbeiten. k KV 3.3c a) Entnimm dem Informationstext, nach welchen Kriterien eine vornehme Römerin ihre Frisur wählte; unterscheide dabei Republik und Kaiserzeit. b) Vergleiche die gefundenen Kriterien mit dem von Ovid in A genannten Gesichtspunkt. c) Zu Ovids Zeit wollte Kaiser Augustus in seinen Sittengesetzen die Ideale der Republik wiederherstellen. Denn „wie viele andere seiner Zeitgenossen sah Augustus den politischen Niedergang der Republik vor allem in einem Verfall der Moral in den führenden Gruppen begründet.“ (Bleicken, Jochen: Augustus. Eine Biographie, Berlin 1998) Überlege vor diesem Hintergrund, warum er Ovids Äußerungen als Provokation empfinden konnte. d) Versuche zu begründen, warum Ovid in A Götter wie Apoll und Diana als „Trendsetter“ heranzieht. Vergleiche damit, woran wir uns heute in Sachen Mode orientieren. 23 | |
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