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333 Filmische Elemente Georg Elser wird von SA-Männern auf der Toilette des Bürgerbräukellers zusammengeschlagen, weil er den Hitler-Gruß verweigert. Am Ende der Sequenz uriniert ein SA-Mann auf den am Boden liegenden Elser. Zwei unbeteiligte Besucher erleben die Misshandlungen Elsers und verlassen schweigend die Toilette. Funktion der Sequenz: Sie zeigt zum einen das mutige, unangepasste Verhalten Elsers. Zum anderen wird deutlich, dass der Einzelne dem brutalen Regime ausgeliefert ist und von Zeugen und Mitwissern keine Hilfe erwarten kann. Kadrierung: Fliesenrand, Toilettenbegrenzung suggerieren Enge und Ausweglosigkeit. Schwaches Licht, dunkle und düstere Atmosphäre: Bedrohlichkeit der Situation SA-Männer in Froschperspektive; der auf Elser eintretende Mann füllt fast die gesamte Bildhöhe aus: Optische Vergrößerung zeigt Überlegenheit und Stärke. Die stark verschmutzten Fliesen und der Fußboden steigern die Ekelhaftigkeit der Sequenz. Einstellungsgröße Totale: Der Zuschauer übersieht die gesamte Szene. Als Beobachter wird er zur Stellungnahme aufgefordert. Zugleich erlebt er die Szene aus der Distanz. Georg Elser aus leichter Vogelperspektive: Optische Erniedrigung und Unterlegenheit. Die Kamera ist Elsers Blickwinkel näher als dem der SA-Männer. i Georg Elser. Foto von 1939. Im Film wird Elser von dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer dargestellt. Beispiel und Analyse 32015_1_1_2015_Kap3_260-351.indd 333 01.04.15 11:01 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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