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35Methoden-Baustein: Bildquelle – „Die vier apokalyptischen Reiter“ von Dürer Kompetenz: Holzschnitte als Bildquelle beschreiben, analysieren und interpretieren, sowie in den historischen Kontext richtig einordnen Holzschnitte als Bildquelle Holzschnitte stellen für uns eine wichtige Informationsquelle für die Zeit des Spätmittelalters und der Renaissance dar. Sie nehmen zu politischen, gesellschaftlichen oder religiösen Themen Bezug. Um den Bildinhalt und die (oft christliche) Symbolsprache richtig zu verstehen, ist eine sorgfältige Analyse notwendig. Um 1400 verbreitete sich das Druckverfahren auf einem hölzernen Druckstock in Europa. Die Technik ermöglichte eine hohe Aufl agenzahl (mehr als 1 000 Exemplare) und wurde beim Herstellen von Buchillustrationen und Flugblättern angewandt. Zum eigenständigen künstlerischen Medium entwickelte sich der Holzschnitt Ende des 15. bis Mitte des 16. Jahrhunderts, bis er durch andere grafi sche Techniken wie den Kupferstich und die Radierung verdrängt wurde. Ein Meister des Holzschnitts war der deutsche Renaissancekünstler Albrecht Dürer, der über 300 solcher Bildwerke schuf. Bekannt wurde er durch seine 15 Holzschnitte umfassende Bildfolge „Apokalypse“ zur Offenbarung des Johannes (Neues Testament). Als die Ausgabe um 1498 erschien, sorgte sie für großes Aufsehen. Dürer war zu diesem Zeitpunkt erst 27 Jahre alt. Formale Kennzeichen p Wer hat den Holzschnitt geschaffen oder in Auftrag gegeben? p Wann und wo ist er entstanden, gedruckt und veröffentlicht worden? p Welche Maße besitzt der Holzschnitt? p Gehört er einer Bildfolge an? Inhalt p Wen oder was zeigt der Holzschnitt? p Welche Komposition (Bildaufbau, Figuren etc.) liegt ihm zugrunde? p Welche Symbole, Zeichen und Attribute werden verwendet? Wie sind diese zu deuten? Historischer Kontext p Aus welchem Anlass ist der Holzschnitt entstanden? p Auf welches Ereignis, welchen Sachverhalt oder welche Person bezieht er sich? p Inwiefern haben die politischen, religiösen oder sozialen Verhältnisse der Entstehungszeit das Bild beeinfl usst? Intention und Wirkung p An welche Adressaten wendet sich der Holzschnitt? p Was lässt sich über seine Verbreitung sagen? p Welche Aussageabsicht verfolgten Künstler bzw. Auftraggeber? p Inwiefern unterstützt ein eventueller Text die Wirkung des Holzschnittes? p Welche Wirkung erzielte der Holzschnitt möglicherweise bei den zeitgenössischen Betrachtern? Bewertung p Wie lässt sich die Aussage des Holzschnittes insgesamt einordnen und bewerten? p Gibt es weitere Quellen zum Bildthema, mit denen sich der Holzschnitt vergleichen lässt? Analysieren Sie die formalen Kennzeichen und den Bildinhalt des Holzschnittes auf Seite 10 oder auf Seite 51. Tragen Sie anschließend Ihr Ergebnis in Form eines Kurzreferates der Klasse vor. Albrecht Dürer (1471 1528): bedeutendster Künstler der Renaissance nördlich der Alpen. 1484 begann Dürer bei seinem Vater in Nürnberg eine Goldschmiedelehre, 1486 erhielt er eine Ausbildung in einer Nürnberger Malerwerkstatt. Nach mehreren Reisen nach Italien wurde Dürer 1512 „Kaiserlicher Maler“ für Maximilian I. Sein künstlerisches Werk umfasst zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Kupferstiche und Holzschnitte, sowie mehrere Bücher, in denen er seine Studien zur Malkunst, zur Geometrie und über den menschlichen Körperbau veröffentlichte. i „Selbstbildnis im Pelzrock.“ Ölgemälde (67 x 49 cm) von Albrecht Dürer, 1500. Die lateinische Inschrift auf der rechten Seite des Bildes lautet übertragen: „So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit meinen eigenen Farben im Alter von 28 Jahren.“ 32015_1_1_2015_Kap1_008-081.indd 35 01.04.15 10:57 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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