Einführung Philosophieren: Wie geht das? Die vier Mäuse und das unbekannte Wesen Text von Eva Marsal, nach einer Idee von Regina Berger In einem raschelnden Maisfeld lebten vier Mäuse. Als ihnen eines Tages das Mauseloch zu eng wurde, beschlossen sie, in den Stall unten am Hang umzuziehen. Die erste Maus richtete sich auf dem Dachspeicher ein und nannte sich deshalb OBERMAUS. Manchmal hörte sie in ihrer Wohnung seltsame Geräusche tief unter sich. Dann guckte sie durch ein Astloch im Fußboden. Dort erblickte sie ein unbekanntes Wesen, das „MUH, MUH“ schrie. Es sah glatt und länglich aus. Die zweite Maus nannte sich SEITENMAUS, weil sie ihre Wohnung an der Seitenwand des Stalles eingerichtet hatte. Auch sie hörte ein „MUH, MUH“, und erspähte ebenfalls ein unbekanntes Wesen. Es sah breit und lang aus. Die dritte Maus baute sich ihre Wohnung an der Vorderseite des Stalles und schrieb VORDERMAUS an die Wohnungstür. Wenn sie „MUH, MUH“, hörte, guckte sie um einen Pfosten. Dann sah sie eine schmale hohe Gestalt. Die vierte Maus fand die Rückseite des Stalles am sonnigsten. Deshalb baute sie hier ihre Wohnung und nannte sich HINTERMAUS. Sobald sie das „MUH, MUH“ hörte, guckte sie durch ihr Schlupfloch in der Rückwand des Stalles. Sie sah eine große dicke Gestalt. Eines Tages hörten alle vier Mäuse plötzlich ein neues, angsterregendes Geräusch: „MIAU!“ Voller Schreck rannten alle in den Lagerraum und versteckten sich dort. Nach einer Weile beruhigte sich die OBERMAUS und sagte: „Wieso soll ich Angst haben? Ich habe noch nicht mal Angst vor einem unbekannten Wesen, das MUH schreit und so aussieht.“ Sie malte es auf den Boden. Die drei anderen lachten sie aus und riefen: „Aber das unbekannte Wesen, das MUH ausstößt, sieht doch gar nicht so aus.“ Jede Maus malte nun aus ihrer jeweiligen Sicht das unbekannte Wesen, das muhte, auf den Boden. Als die vier Mäuse ihre vier Zeichnungen betrachteten, lachten sie einander aus. 5 10 15 20 25 11 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um de s C .C . B uc h r V er l gs